Hudekamp – Ein Heimatfilm

D 2012 (65 Min.)
  • Dokumentation
Mit seinen elf Jahren will Ibo endlich erwachsen sein: Er muss seine drei kleinen Geschwister beschützen. – Bild: NDR/​Christian von Brockhausen
Mit seinen elf Jahren will Ibo endlich erwachsen sein: Er muss seine drei kleinen Geschwister beschützen.

Familien, die seit Generationen von Stütze leben, Jugendliche ohne Zukunftsperspektive, Drogen und Kriminalität: Die Hochhäuser im Lübecker Stadtteil Hudekamp gelten als Heimat einer verlorenen Schicht. Hinter den meterhohen Betonfassaden des Blocks verbirgt sich ein fremder Kosmos. Wer hier landet, für den ist woanders kein Platz. Doch die Bewohner der Wohnblocks 1 bis 17 sagen, dass sie nirgendwo anders leben wollen. Warum ist das so? Die Autoren sind für mehrere Wochen selbst in das Viertel gezogen, um das herauszufinden.

Sie haben die Menschen mit ihrer Kamera begleitet, Tag und Nacht, zwischen Enttäuschungen, Hoffnungen und Grenzsituationen. Ihr Film erzählt von sieben Leben. Basti ist Alkoholiker und Ex-Neonazi. Er kümmert sich um Annemie, kocht ihr Essen. Aus dem ungleichen Paar sind beste Freunde geworden. „Der einzige Grund, warum wir noch hier sind.“ „Heimat ist dort wo meine Familie ist, deshalb werde ich hier immer leben“, sagt Adnan. Seine Eltern sprechen kaum Deutsch, Adnan möchte Lehrer werden. Jeden Morgen steht er um fünf Uhr auf, um mit dem Zug an die Hamburger Uni zu fahren.

Das Schlafzimmer teilt er sich weiterhin mit seinen zwei kleinen Brüdern. Adnan lebt kontrolliert mit muslimischen Traditionen, Stolz und Zielstrebigkeit. Doch an den Wochenenden, vor den Türen der Diskotheken, rastet er schon mal aus: Ausgrenzung und Vorurteile setzen Hass und Wut in ihm frei. Direkt unter Adnans Wohnung, nur durch eine dünne Betondecke getrennt, sitzt ein deutsches Ehepaar auf dem Sofa seiner Eigentumswohnung.

„Wir sind doch mittlerweile fremd im eigenen Land“, sagen die beiden. Ihre Wohnung haben sie zu einer Festung umgebaut. In der Welt von Ibo gibt es noch keinen Hass. Seine Welt unterteilt sich in „die Netten, die Bösen und die ganz Bösen“. Vor denen versucht er seine drei kleinen Geschwister zu beschützen, weil das sonst niemand tut. Mit seinen elf Jahren kämpft er darum, endlich erwachsen zu werden. Zeit zum Träumen hat Ibo nicht. Shano füllt jede freie Minute mit ihren Träumen. Sie will eine berühmte Sängerin werden. (Text: NDR)

Deutsche TV-Premiere04.12.2012NDRInternationaler Kinostart2012

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