Hope and Glory – Der Krieg der Kinder

London, 3. September 1939. England beantwortet Hitlers Überfall auf Polen mit der Kriegserklärung – die fünfzehnjährige Dawn Rohan (Sammi Davis) interessiert aber viel mehr, wo ihre Strümpfe geblieben sind. Die Rohans leben in der Rosehill Avenue in einem Vorort Londons. Clive Rohan (David Hayman) und seine Frau Grace (Sarah Miles) haben drei Kinder: Dawn, den neunjährigen Bill (Sebastian Rice-Edwards) und die fünfjährige Sue (Geraldine Muir). Als ihr Mann zur Armee geht, will Grace Rohan den kleinen Bill und seine Schwester nach Australien verschicken lassen, wo keine deutschen Luftangriffe drohen. Ihr Sohn ist wütend darüber, denn er möchte den Krieg auf keinen Fall „verpassen“. Erst im letzten Augenblick entscheidet Grace Rohan sich anders, weil sie sich nicht von den Kindern trennen kann.

So bleibt Bill in der Rosehill Avenue, wo man bald Bombensplitter sammeln und in Ruinen auf kindliche Weise Krieg spielen kann. Seine Schwester Dawn verliebt sich in den jungen kanadischen Soldaten Bruce (Jean-Marc Barr) und wird von ihm schwanger. Als die Rohans auch ausgebombt werden ziehen sie in den Bungalow der Großeltern (Ian Bannen, Annie Leon) an der Themse. Für Bill sind das herrliche Ferienwochen, die schönsten Wochen des Jahres. Doch dann soll die ungeliebte Schule wieder beginnen. Als aber der Großvater mit Bill dort hin fährt, tanzen die anderen Kinder schon jubelnd auf dem Hof: Ein Bombenvolltreffer hat die Schule zerstört. (Text: SWR)

Boorman versteht es meisterhaft, die wechselvollen Ereignisse der Kriegsjahre, in denen Freude und Trauer, Dramatik und Komik aufeinandertreffen, glaubwürdig zu inszenieren. So ist ihm sowohl ein exzellent fotografiertes, authentisches Zeitbild gelungen als auch ein liebevolles Porträt seiner Familie. Besondere Sorgfalt legte der Regisseur auf die Ausstattung des Films. Er ließ unter anderem eine typische Vorortstraße Londons mit 17 Doppelhäusern auf einem stillgelegten Flugplatz rekonstruieren, eine der größten Kulissen des englischen Nachkriegsfilms. (Text: arte)