Herr Lehmann
- D 2003 (109 Min.)
- Tragikomödie

Herr Lehmann, der eigentlich Frank heißt, lebt Ende der 1980er-Jahre mit seinen Kreuzberger Trinkkumpanen sorglos in den Tag hinein. Doch mit dem Herannahen seines 30. Geburtstags bahnen sich seltsame Veränderungen an. Zunächst kommen seine Eltern zu Besuch, denen er vorgaukelt, er sei ein erfolgreicher Geschäftsführer. Dann geht die Romanze mit der hübschen Köchin Katrin schief, und schließlich erleidet sein Freund Karl einen Nervenzusammenbruch. Was ist bloß los mit dieser Welt, fragt sich Herr Lehmann, als sich urplötzlich die Berliner Mauer öffnet … Berlin, im Jahre 1989. Während das DDR-Regime in den letzten Zügen liegt und sich auf der ganzen Welt bahnbrechende Umwälzungen ankündigen, steht in Kreuzberg die Zeit still.
Hier lebt Frank (Christian Ulmen), der bald 30 wird und deshalb von allen respektvoll „Herr Lehmann“ genannt wird. Er gilt als graue Eminenz in dieser überschaubaren Welt voller Philosophen, Lebenskünstler und Flaschenbiertrinker. Wenn er sich seinen Kopf nicht mit sprachtheoretischen Grübeleien über den „Inhalt“ des Lebens zerbricht, steht er hinter dem Tresen einer angesagten Kneipe namens „Einfall“. Oder er hängt in der „Markthalle“ ab, wo sein Busenfreund Karl (Detlev Buck) verschlurfte Langschläfer bedient, die bis in den späten Nachmittag hinein frühstücken.
Mit dem Besuch seiner Eltern drohen unliebsame Störungen in diesem ritualisierten Alltag. Franks Herz entflammt für die kecke Köchin Katrin (Katja Danowski), deren Gefühle leider nicht ganz auf Gegenseitigkeit beruhen. Außerdem schleicht seit einiger Zeit ein verdächtiger Kristallweizen-Trinker (Janek Rieke) durch die Szene, der womöglich ein ziviler Drogenfahnder ist. Und außerdem benimmt Karl, ein ambitionierter Bildhauer, der aus Schrott Skulpturen zusammenschweißt, sich in letzter Zeit immer seltsamer: Er schläft nicht mehr und redet wirres Zeug. Und nachdem er – endlich – ein Angebot für seine erste Ausstellung erhält, bekommt er es mit der Angst zu tun und dreht durch. (Text: MDR)
Regisseur Leander Haussmann hatte die deutsche Band „Element of Crime“ für seine Inszenierung von „Troilus und Cressida“ am Hamburger Schauspielhaus engagiert, zu Haussmanns Musical „Peter Pan“ schrieben die Musiker den gesamten Soundtrack. Dem Vernehmen nach war es noch in derselben Nacht, da der „Element of Crime“-Sänger Sven Regener ein signiertes Exemplar seines Romans „Herr Lehmann“ vorbeibrachte, dass Haussmann die Verfilmung ins Auge fasste. In Christian Ulmen hat der Regisseur den idealen Herrn Lehmann gefunden: keinen Schauspielerstar, sondern – wie Lehmann – einen ehrlichen, verspielten Dilettanten. Da Regener selbst die Umsetzung des Romans in ein Drehbuch besorgte, waren die Voraussetzungen günstig für eine melancholisch skurrile Liebeserklärung an eine bewegte Zeit, einen Ort im Umbruch – und das kleine Glück aus grossen Gläsern. Christian Ulmens Schauspielerkarriere hat mit „Herr Lehmann“ so richtig begonnen. Zwei Jahre später war er mit Doris Dörries „Der Fischer und seine Frau“ an der Seite des weiblichen Shooting-Stars Alexandra Maria Lara im Kino, daraufhin mit der Houellebecq-Verfilmung „Elementarteilchen“. Auch auf dem TV-Bildschirm ist Ulmen noch fleissig im Einsatz – seit Frühjahr 2007 als schusseliger Polizeipsychologe in „Dr. Psycho – Die Bösen, die Bullen, meine Frau und ich“ im deutschen Privatfernsehen. (Text: NDR)
DVD & Blu-ray
Streaming & Mediatheken
Sendetermine
Cast & Crew
Reviews & Kommentare
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Herr Lehmann online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail
Weiterführende Links
Herr Lehmann – News
- „Die Drei von der Müllabfuhr“: Neue Folgen in Sicht
- ARD-Reihe mit Uwe Ochsenknecht, Jörn Hentschel und Aram Arami ()
- Disney+- und Star-Highlights im Oktober: „Black Widow“, FOX-Erbschaft und Halloween mit „Star Wars“ und „Muppets“
- Deutschlandpremieren von „Reservation Dogs“, „Bless the Harts“ ()
- Disney+- und Star-Highlights im September: „American Horror Stories“, „Empire“, „Die Dinos“ und „Golden Girls“
- Deutschlandpremieren von „Y: The Last Man“ und „The Great North“ ()
- Schauspieler und Regisseur Michael Gwisdek ist tot
- Charakterdarsteller aus „Good Bye, Lenin!“ im Alter von 78 Jahren verstorben ()