Helden
- D 1958 (100 Min.)
- Komödie

Man schreibt das Jahr 1885, zum Ende des bulgarisch-serbischen Krieges. Die Artilleriestellung des auf serbischer Seite kämpfenden Schweizer Berufssoldaten Hauptmann Bluntschli am Hügel von Slivnitza wird von einer Handvoll feindlicher Reiter unter Leitung des hitzköpfigen Leutnants Sergius Saranoff angegriffen, doch Bluntschlis Kanone verweigert den Dienst. Daraufhin flüchtet dieser und sucht, ohne es zu ahnen, ausgerechnet im Schlafzimmer der Braut seines Widersachers nächtens Unterschlupf. Die schöne, blutjunge Raina Petkoff bringt es nicht übers Herz, ihn zu verraten.
Sie weiht ihre Mutter ein und beide gewähren dem ungebetenen Fremden ihre Gastfreundschaft, geben ihm eine Schlafgelegenheit, eine Jacke zur Tarnung und vor allem die vom Schweizer Hauptmann so geliebte Schokolade. Im Morgengrauen aber verschwindet Bluntschli so leise wie er gekommen ist, um das Leben der Damen nicht zu gefährden. Nach dem baldigen Kriegsende wird mit lautem Jubel Sergius, der „Held von Slivnitza“ und Verlobter Rainas, im Haus der Petkoffs empfangen. Doch die Karten sind inzwischen neu gemischt: Raina steigert – mit verträumtem Blick – stetig ihren Schokoladenkonsum, und ihre Helden-Bewunderung für ihren Verlobten wird endgültig zur hohlen Phrase.
Ihre Zofe Louka, der die Anwesenheit des Schweizers nicht verborgen geblieben war und die schon lange ein Auge auf Sergius geworfen hat, nutzt mit weiblicher Raffinesse ihre Chance, endlich in die „besseren“ Kreise aufzusteigen. Als Raina eines Tages einen Brief von Hauptmann Bluntschli erhält und er erneut – diesmal bei Tageslicht und in der Friedensuniform – auf den Petkoffschen Hof kommt, nehmen die Liebesdinge ihren turbulenten Lauf.
Der Film „Helden“ basiert auf dem Theaterstück „Arms and the Man“ (1894) von George Bernard Shaw und besticht in der filmischen Umsetzung durch seinen ironischen, geistreichen Wort- und Bildwitz, seine Musik und sein Darstellerensemble der Extraklasse. Der Film wurde als „Bester deutscher Spielfilm“ 1959 mit dem „Deutschen Filmpreis“ ausgezeichnet und war 1959 für den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert. Dort musste er sich allerdings Jacques Tatis Meisterwerk „Mein Onkel“ geschlagen geben. Vor allem für O. W. Fischer wurde der Film zum beispiellosen Triumph.
Bei der Filmpremiere im Dezember 1958 bekam der Schauspieler 41 Vorhänge und erhielt als „Bester Hauptdarsteller“ 1959 das „Filmband in Gold“, den „Preis der deutschen Filmkritik“ und einen „Bambi“. Seine brillante, respektlos-frech-ironische, aber auch gefühlvolle Darstellung des Hauptmann Bluntschli schrieb Filmgeschichte. Auch das übrige Darstellerensemble glänzte, allen voran Lilo Pulver als gleichermaßen anrührende wie temperamentvolle Majorstocher Raina und Ellen Schwiers als verführerische Zofe Louka. (Text: rbb)
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