Harold und Maude

USA 1971 (Harold and Maude, 91 Min.)
  • Komödie
Der junge Harold versucht erfolglos mit fingierten, aber täuschend echten Selbstmordinszenierungen die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu gewinnen. Fasziniert vom Tod besucht Harold fremde Bestattungen. Hier lernt er die fast achtzigjährige Maude kennen, die ebenfalls eine Vorliebe für Beerdigungen hat. Es entwickelt sich eine innige Freundschaft zwischen dem zunächst ungleich scheinendem Paar. – Harold (Bud Cort, re.) und Maude (Ruth Gordon, li.) begegnen sich das erste Mal bei einer Totenmesse. – Bild: rbb/​Degeto/​Paramount Pictures
Der junge Harold versucht erfolglos mit fingierten, aber täuschend echten Selbstmordinszenierungen die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu gewinnen. Fasziniert vom Tod besucht Harold fremde Bestattungen. Hier lernt er die fast achtzigjährige Maude kennen, die ebenfalls eine Vorliebe für Beerdigungen hat. Es entwickelt sich eine innige Freundschaft zwischen dem zunächst ungleich scheinendem Paar. – Harold (Bud Cort, re.) und Maude (Ruth Gordon, li.) begegnen sich das erste Mal bei einer Totenmesse.

Harold Chasen wohnt zusammen mit seiner Mutter in einem riesigen Anwesen in der Nähe von San Francisco. Einen Vater gibt es nicht, dafür eine Vielzahl an Angestellten. Mit makabren, aber sehr ausgefeilten Suizid-Inszenierungen versucht der junge Harold, die Aufmerksamkeit wie Zuneigung seiner Mutter zu erhalten. Doch Mrs. Chasen hält die Scheinselbstmorde ihres Sohnes lediglich für einen exzentrischen Spleen, daraus resultierend, dass er mit seinem Leben nichts Sinnvolles anzufangen weiß. Also schickt sie ihn zu einem Psychoanalytiker und sucht über ein Eheanbahnungsinstitut gegen seinen Wunsch Frauen für ihn aus.

Eine Heirat könne ihn sicher wieder zur Vernunft bringen. Harold, vom Tod fasziniert, kauft sich einen alten Leichenwagen. Er besucht regelmäßig Beerdigungen von ihm fremden Menschen. Dabei lernt er die neunundsiebzigjährige Maude kennen, die ebenfalls gern fremde Beerdigungen besucht. Maude ist nicht minder extravaganter und unkonventioneller als Harold, doch im Gegensatz zu ihm strotzt die gut sechzig Jahre ältere Frau geradezu vor Lebensfreude. Harold und Maude freunden sich an.

Sie zeigt ihm auf ihre schrullige wie liebenswerte Art, wie schön und aufregend das Leben sein kann. Harold schafft es ein ums andere Mal, die ihm von seiner Mutter vorgesetzten Frauen mit weiteren fingierten Selbstmorden und Verstümmelungen zu verschrecken. Mrs. Chasen hat genug von diesen Albernheiten und will Harold daraufhin mit der Hilfe seines Onkels, eines Generals, nach Vietnam schicken, um aus ihm endlich einen richtigen Mann zu machen. Maude und Harold gelingt es gemeinsam, diesen Plan mit einem gewitzten Trick zu vereiteln. Aus ihrer Freundschaft entwickelt sich zusehends eine Romanze.

Harold verliebt sich in Maude und sie sich in ihn. Schließlich möchte er Maude zu ihrem achtzigsten Geburtstag einen Heiratsantrag machen. Doch für Maude sind achtzig Jahre genau das richtige Alter, diese Welt zu verlassen. „Harold und Maude“ fiel, als er 1971 in die Kinos kam, bei Kritikern wie Zuschauern gleichermaßen durch. Als zu groß erwies sich der vorgebliche Tabubruch einer Liebe zwischen einem jungen Mann und einer erheblich älteren Frau. Das schwarz-romantische Spiel mit den zeittypischen Rollen- und Geschlechterbildern und die enthemmte Thematisierung des Todes erschienen skandalös wie pietätlos.

Doch alsbald wurde aus dem vermeintlichen Flop ein Kultfilm und heute gehört er zu den großen Klassikern des Kinos. Der Film inszeniert beide Hauptfiguren als expressive Rebellen, die in ihrer uneingeschränkten Zuneigung und Liebe zueinander, erzwungene Grenzen niederreißen. Gleichzeitig eröffnet diese wundervolle und charmante Liebesgeschichte die Möglichkeit, über Harold und Maude eine erstarrte und oberflächliche Gesellschaft kritisch in den Blick zu bekommen. (Text: rbb)

Hintergrund: Hauptdarstellerin Ruth Gordon ist 51 Jahre älter als Co-Star Bud Cort. Regisseur Hal Ashby wollte eine Szene einbauen, in der Harold und Maud gemeinsam Liebe machen, diese Idee lehnte das Paramount Studio ab. In allen Szenen, in denen Ruth Gordon den Leichenwagen fährt, wurde der Wagen gezogen. Sie hat nie das Autofahren gelernt. Das Budget lag bei 1,2 Millionen Dollar. Der Musiker Cat Stevens (heute: Yusuf Islam) und Regisseur Hal Ashby haben Cameo-Auftritte. Stevens steuerte Songs aus seinen Alben „Mona Bone Jakone“ und „Tea for the Tillerman“ für die Filmmusik bei und schrieb außerdem die beiden Stücke „Don’t Be Shy“ und „If You Wand to Sing Out, Sing Out“ extra für den Streifen. „Harold und Maud“ ist sowohl auf Steven Schneiders Liste der „1001 Filme, die du gesehen haben musst, bevor du stirbst“ als auch auf der Liste des American Film Instituts „Die 100 lustigsten amerikanischen Filme“ von 2000 aufgeführt. Kritik: „Hal Ashbys bizarr-romantische Liebesgeschichte ist mehr als eine kauzige Satire auf das puritanische Amerika. Selbst vor dem Hintergrund der sexuellen Revolution war dieses Spiel mit Rollenbildern und -erwartungen ein Skandal.[ …] Fazit: Mit rabenschwarzem Humor und viel Charme.“ (cinema.de) „Die anarchische Kultkomödie ist ein makabres Vergnügen zur Musik von Cat Stevens und noch immer ein Programmkino-Renner.“ (kino.de) „’Harold und Maude’ entstand in einer Zeit rebellischen Aufbegehrens, und in der Person der Maude scheint diese Rebellion an vielen Stellen durch. Doch zugleich gelang Hal Ashby (1929–1988; ‚The Landlord‘, 1970; ‚Das letzte Kommando‘, 1973; ‚Shampoo‘, 1975; ‚Willkommen, Mr. Chance‘, 1979) ein Film, in dem das Innehalten, das Nachdenkliche, das Zurückschauen und das Vorwärtsblicken einen enormen Raum einnimmt. Ein Film eigentlich, den jeder einmal gesehen haben muss.“ (filmstarts.de) (Text: Tele 5)

Deutscher Kinostart19.04.1974Internationaler Kinostart1971

Originalsprache: Englisch

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