Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra
- I 2008 (Gomorra, 135 Min.)
- Thriller

In den Armenvierteln Süditaliens ist die Camorra allgegenwärtig und für viele die einzige Zukunftsperspektive. Am dramatischsten ist die Situation in Scampia, einer Sozialbausiedlung bei Neapel. Hier kontrolliert die Camorra längst alle Bereiche des Lebens. Wer in diesem urbanen Niemandsland aufwächst, hat mit Blick auf die Mafia drei Möglichkeiten: Er macht mit, stirbt oder flüchtet. Der 12-jährige Toto (Salvatore Abruzzese) hofft in kindlicher Naivität, endlich mitmachen zu dürfen. Der Traum von einer Gangsterkarriere droht sich jedoch in einen Albtraum zu verwandeln, als er dabei helfen soll, die Mutter seines besten Freundes zu ermorden.
Auch der Mafia-Buchhalter Don Ciro (Gianfelice Imparato) gerät zwischen die Fronten. Seine Aufgabe besteht darin, den Familien inhaftierter oder getöteter Mafiosi regelmäßig Geld zu bringen. Dadurch wird er zur Zielscheibe eines feindlichen Clans, der ihn zwingen will, seine Leute ans Messer zu liefern. Anders der begabte Schneidermeister Pasquale (Salvatore Cantalupo): Er arbeitet für ein Modeunternehmen, das der Camorra untersteht und wird gnadenlos ausgebeutet. Aus diesem Grund lässt er sich für gutes Geld heimlich von der chinesischen Billig-Konkurrenz anheuern, um deren Näher auszubilden – ein riskantes Spiel, das nicht lange gut geht.
Den Unmut der Camorra ziehen sich auch die beiden Jungkriminellen Marco (Marco Macor) und Ciro (Ciro Petrone) zu. Allen Warnungen zum Trotz kommen sie mit ihren dreisten Raubzügen immer wieder den örtlichen Bossen in die Quere. Ganz im Sinne der Hintermänner agiert indes der Unterhändler Franco (Toni Servillo). Er vermittelt Industriekonzernen aus dem Norden kostengünstige Entsorgungsmöglichkeiten für ihren Giftmüll.
Doch sein neuer Assistent, der Mafia-Novize Roberto (Carmine Paternoster), will plötzlich mit den skrupellosen Machenschaften nichts mehr zu tun haben. Mit seinem im Jahr 2006 erschienenen dokumentarischen Roman „Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra“ hat der italienische Schriftsteller und Journalist Roberto Saviano die Aufmerksamkeit auf ein zentrales italienisches Problem mit internationaler Auswirkung gelenkt. Detailliert schildert der Savino die Praktiken des organisierten Verbrechens und dessen Einfluss auf das alltägliche Leben in seiner süditalienischen Heimatregion.
Nach der Veröffentlichung des Buches musste Saviano untertauchen, steht seither unter Polizeischutz. Für die Verfilmung des Bestsellers hat Regisseur Matteo Garrone die Vorlage auf fünf Handlungsstränge reduziert. Einer Romantisierung des Milieus verweigert sich der Film radikal. Gedreht wurde fast ausschließlich mit Laiendarstellern an Originalschauplätzen in Neapels Sozialbausiedlung Scampia, einer der größten Mafiahochburgen der Region. Der Wagemut hat sich gelohnt: Garrones Film wurde unter anderem mit dem Großen Preis des Festivals in Cannes sowie mit fünf Europäischen Filmpreisen ausgezeichnet.
In den Armenvierteln Süditaliens ist die Camorra allgegenwärtig und für viele die einzige Zukunftsperspektive. Am dramatischsten ist die Situation in Scampia, einer Sozialbausiedlung bei Neapel. Hier kontrolliert die Camorra längst alle Bereiche des Lebens. Wer in diesem urbanen Niemandsland aufwächst, hat mit Blick auf die Mafia drei Möglichkeiten: Er macht mit, stirbt oder flüchtet. Der 12-jährige Totò (Salvatore Abruzzese) hofft in kindlicher Naivität, endlich mitmachen zu dürfen. (Text: One)
Kaum ein Buch hat in den vergangenen Jahren für solche Aufmerksamkeit gesorgt wie der dokumentarische Roman „Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra“ von Roberto Saviano. Detailliert schildert der junge Journalist darin die Praktiken des organisierten Verbrechens und den Einfluss auf das alltägliche Leben in seiner süditalienischen Heimatregion. Nach der Veröffentlichung des Buches musste Saviano untertauchen und steht seither unter Polizeischutz. Für die Verfilmung des Bestsellers hat Regisseur Matteo Garrone die Vorlage auf fünf Handlungsstränge reduziert. Einer Romantisierung des Milieus verweigert sich der Film radikal. Gedreht wurde fast ausschließlich mit Laiendarstellern an Originalschauplätzen in Neapels Sozialbausiedlung Scampia, einer der größten Mafiahochburgen der Region. Der Wagemut hat sich gelohnt: Garrones Film wurde unter anderem mit dem Großen Preis des Festivals in Cannes sowie mit fünf Europäischen Filmpreisen ausgezeichnet. (Text: ServusTV)
Originalsprache: Italienisch
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