Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa
- USA 1993 (What’s Eating Gilbert Grape, 118 Min.)
- Drama

Seit dem Tod seines Vaters kümmert sich sein ältester Sohn Gilbert rührend um seine psychisch labile, stark übergewichtige Mutter, seine Schwestern und vor allem um seinen geistig behinderten Bruder Arnie. Allerdings droht Gilbert vor lauter Verantwortungsgefühl seine eigenen Bedürfnisse aus dem Blick zu verlieren. Erst als die unkonventionelle Becky in der Stadt auftaucht, beginnt er, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Endora, eine Kleinstadt irgendwo in der tiefsten Provinz von Iowa: Hier lebt Gilbert Grape, Anfang 20, mit seiner Mutter und seinen drei Geschwistern.
Obwohl der winzige Ort ziemlich verschlafen ist, kann Gilbert über Langeweile kaum klagen. Sein Vater beging schon vor vielen Jahren Selbstmord, seitdem versucht Gilbert, dessen Position als Familienoberhaupt auszufüllen. Seine Mutter ist dazu bei aller Liebe kaum mehr in der Lage: Sie wiegt 500 Pfund und verbringt praktisch ihr gesamtes Leben auf der Wohnzimmercouch. Das Haus hat sie seit Jahren nicht mehr verlassen. Besondere Zuwendung braucht auch Gilberts 17-jähriger und geistig behinderter Bruder Arnie.
Er büchst immer wieder aus und versetzt die Stadt in Aufregung. Wenn Gilbert nicht gerade den entnervten Dorfpolizisten wegen Arnies Eskapaden beruhigen muss, jobbt er in einem Lebensmittelladen, dessen Existenz jedoch durch einen neuen Supermarkt bedroht wird. Ein wenig Ablenkung findet der gutmütige Junge in den Armen der verheirateten Mrs. Carver. Eines Tages tauchen Becky und ihre Großmutter in Endora auf, um ihr Wohnmobil reparieren zu lassen. Zwischen der jungen Frau und Gilbert entwickelt sich eine zarte Liebe.
Dann aber, kurz vor der Feier zu Arnies 18. Geburtstag, überschlagen sich die Ereignisse und das Leben von Gilbert nimmt eine unerwartete Wendung. Neben „Cry-Baby“ und „Edward mit den Scherenhänden“ war „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ eine der ersten großen Kinorollen des damals 30-jährigen Johnny Depp. Anders als in seinen späteren und eher exzentrischen Rollen setzt der Schauspieler hier weniger auf exaltiertes Spiel als auf kleine Gesten und sparsame Mimik.
In der Rolle von Gilberts behindertem Bruder Arnie feierte ein weiterer Star des gegenwärtigen Hollywoodkinos seinen großen Durchbruch: Leonardo DiCaprio, damals gerade 19 Jahre alt, erhielt für seine eindrucksvolle Leistung eine Oscar-Nominierung. Der aus Schweden stammende Regisseur Lasse Hallström inszenierte u. a. die Publikumserfolge „Chocolat … ein kleiner Biss genügt“ und „Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft“. Für die atmosphärischen Bilder zeichnete Ingmar Bergmanns langjähriger Kameramann Sven Nykvist verantwortlich. (Text: WDR)
„Sensibel und humorvoll inszeniertes Porträt amerikanischen Kleinstadtlebens und ein berührendes Plädoyer für den „normalen“ Umgang mit Behinderten und deren Integration ins Gemeinwesen. Der bis in die Nebenrollen ausgezeichnet besetzte und eindringlich gespielte Film erreicht durch seine menschliche Haltung stellenweise spirituelle Qualitäten.“ (film-dienst) „Unzählige Filme wollen Gefühle und Menschlichkeit vermitteln – nur den wenigsten gelingt es. Das ist so ein Film“, schwärmt Cinema. Wieder eine Paraderolle für Johnny Depp, dem es gelungen ist, sich vom TV-Teenie-Idol („21, Jump Street“) zum überzeugenden Darsteller tiefgründiger Charaktere zu mausern. Er ist Experte für wortkarge Außenseiter und hat sein Talent in Filmen wie „Edward mit den Scherenhänden“, „Arizona Dream“, „Don Juan DeMarco“, „Ed Wood“ und „Dead Man“ überzeugend unter Beweis gestellt. Nachdem er in Produktionen wie „Die neun Pforten“, „The Astronaut’s Wife“, „Chocolat“ und Tim Burtons Schauermär „Sleepy Hollow“ zu sehen war, drehte Depp gemeinsam mit Antonio Banderas, Mickey Rourke und Willem Dafoe das Drama „Once Upon A Time In Mexico“. Mit „Fluch der Karibik“ und seiner Darstellung des Piraten „Jack Sparrow“ löste er weltweit ein Revival des Piratenkultes aus. Juliette Lewis ist an Johnny Depps Seite in der Rolle von Becky zu sehen. Zu Lewis’ bekanntesten Filmen gehören Produktionen wie Woody Allens „Ehemänner und Ehefrauen“, „Romeo Is Bleeding“, „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“, „Natural Born Killers“, „Strange Days“ oder das skurril-blutige Spektakel „From Dusk Till Dawn“, in dem sie an der Seite von Quentin Tarantino und George Clooney zu sehen war. 2003 startete Juliette Lewis neben der Schauspielerei eine zweite Karriere als Sängerin. Sie gründete die Band „Juliette and the Licks“, mit der sie bisher drei erfolgreiche Alben veröffentlichte. (Text: RTL Zwei)
Originalsprache: Englisch
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