Gegen den Strom
- IS / F / UA 2018 (Kona fer í stríð, 101 Min.)
- Thriller
- Action
- Drama

Auf den ersten Blick führt Halla (Halldóra Geirhardsdóttir) ein ganz normales Leben. Das Besondere an der freundlichen, alleinstehenden Chorleiterin um die fünfzig ist einzig, dass sie eine Zwillingsschwester hat, die ihr aufs Haar gleicht. Halla ist bekannt in Reykjavik. Wenn sie im Blumenkleid durch die Stadt radelt, wird sie allenthalben gegrüsst. In ihrem Haus, in dem sie allein wohnt, hängen Bilder von ihren Helden Mahatma Gandhi und Nelson Mandela.
Doch Halla führt ein Doppelleben. Den friedlichen Protest, den ihre Helden gewählt haben, hat sie bereits hinter sich gelassen. Halla ist «die Bergfrau»: Eine radikale Umweltaktivistin, die im Alleingang gegen die expandierende Aluminiumindustrie in Island kämpft. Nach Anschlägen auf gigantische Strommasten muss Halla durch das isländische Hochland flüchten, verfolgt von Helikoptern und Drohnen.
Gerade als sie ihren kühnsten Coup plant, wird sie durch eine unerwartete Nachricht aus dem Gleichgewicht gebracht. Ein Adoptionsantrag, vor Jahren gestellt und dann vergessen, wurde bewilligt. Ein vierjähriges Mädchen wartet in der Ukraine darauf, dass Halla sie zu sich holt. Was nun?
Vor acht Jahren hat der isländische Regisseur und Drehbuchautor Benedikt Erlingsson mit dem kuriosen Erstling «Von Pferden und Menschen» auf sich aufmerksam gemacht. «Gegen den Strom» ist bodenständiger, was die Geschichte angeht, dennoch ist auch Erlingssons zweiter Spielfilm sehr eigenwillig. Nicht nur, was seine Protagonistin angeht, auch auf formaler Ebene spielt der Isländer mit filmischen Konventionen. So wird die Hauptfigur Halla, sehr oft allein unterwegs, stets begleitet von Musikern oder Sängerinnen, die für die Filmmusik zuständig sind und somit eigentlich nicht auf den Bildschirm gehörten. Die Kritikerin des deutschen «Filmdienst» fühlte sich an die beiden nostalgischen Filmemacher Aki Kaurismäki und Emir Kusturica erinnert und war auch voll des Lobes für Erlingssons Hauptfigur: «Ihre Aktionen mögen streitbar sein, aber ganz gewiss ist sie eine Frau, die man gerne selber wäre, weil sie handelt, statt zuzusehen und abzuwarten, bis es zu spät ist.» (Text: SRF)
Bereits mit seinem großartigen Debüt „Von Menschen und Pferden“ (2013) erregte Benedikt Erlingsson international Aufmerksamkeit. 2018 meldete sich der isländische Regisseur zurück mit einer ebenso knochentrockenen wie politisch scharfzüngigen Komödie. Die Inszenierung der atemberaubenden Kulisse Islands ist betörend und die Hauptdarstellerin Halldóra Geirhardsdóttir sensationell. „Gegen den Strom“ begeisterte das Publikum der Semaine de la Critique auf dem Filmfestival Cannes 2018 und als Eröffnungsfilm auf dem Filmfest Hamburg. (Text: arte)
Originalsprache: Isländisch
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