Gefangen in Putins Russland – Teenager als Staatsfeinde
- FIN / HR / N 2022 (The New Greatness Case, 91 Min.)
- Dokumentation
- Gesellschaft

Anya Pavlikova ist ein 17-jähriger Teenager aus Moskau: Sie liebt Tiere, Musik und Ökologie. In einer Telegram-Gruppe chattet sie mit anderen jungen Leuten, auch Kritik an Putins Politik ist Thema. Einer der Chat-Teilnehmer ist Ruslan D., der sich mit Putin-Kritik besonders hervortut. Er schlägt vor, sich im richtigen Leben zu treffen, mietet Räume an und – wie sich später herausstellt – stattet diese mit Videokameras aus. Bei den Treffen regt er an, aus der Gruppe eine „richtige politische Bewegung“ zu machen, die sich „Novoe Velichie“, „Neue Größe“, nennen soll.
Die Gruppe fabriziert Flugblätter und lernt von Ruslan D., wie man Molotowcocktails baut. Nachdem er genug belastendes Material gefilmt hat, übergibt Ruslan D. die „Beweise“ an die Polizei. Alle Mitglieder der Gruppe werden im März 2018 verhaftet, einige von ihnen unter Folter gezwungen, Falschaussagen gegeneinander zu machen. Die junge Moskauer Filmemacherin Anna Shishova hat über mehrere Jahre den Schauprozess gegen die jungen Leute beobachtet und den zunehmend verzweifelten Kampf von Anyas Mutter Yulia begleitet, die Unschuld ihrer Tochter zu beweisen.
Im Laufe des Films verdichten sich die Indizien, dass Ruslan D. für den russischen Geheimdienst arbeitet und der FSB die jungen Leute um Anya unterwandert hat. Parallel zu den Dreharbeiten verschlechtert sich ab 2018 die Menschenrechtslage und Presse- und Meinungsfreiheit in Russland, die wenigen noch unabhängigen Medien werden verboten. Eine neue Stufe der Einschüchterung sind Cyber-Fallen durch den Geheimdienst FSB, wie sich am Beispiel der Gruppe um Anya herausstellt. (Text: arte)
Originalsprache: Englisch
- gezeigt bei SRF DOK
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