Flawless – Ein tadelloses Verbrechen

Im London der 60er Jahre ist Laura Quinn (Demi Moore) eine der ersten Managerinnen. Sie hat es bis in die Chefetage des stockkonservativen britischen Konzerns „London Diamonds“ geschafft, der im weltweiten Edelsteinhandel eine Monopolstellung einnimmt. Dafür musste sie große Opfer erbringen. Für privates Glück ist in ihrem disziplinierten Leben kein Platz, denn sie arbeitet unermüdlich, um die männliche Konkurrenz in den Schatten zu stellen. Dass ihr bei den fälligen Beförderungen regelmäßig männliche Kollegen vorgezogen werden, nimmt sie als Ansporn, sich noch weiter zu verbessern – bis ihre buchstäblich „brillante“ Intelligenz ihr zum Verhängnis wird: Für ihren dümmlichen Chef (Joss Ackland) fädelt sie einen lukrativen Undercover-Deal mit den Russen ein, doch der Geschäftspartner willigt nur unter der Bedingung ein, dass es keine Mitwisser gibt.

Ausgerechnet für Laura bedeutet dies die Kündigung. In dieser bitteren Situation spricht der Witwer Mr. Hobbs (Michael Caine), der als schweigsamer Putzmann in ihrem Büro die Papierkörbe leert, sie an.

Hobbs ist nicht der unscheinbare alte Mann, für den ihn alle halten. Er hat noch eine Rechnung mit „London Diamonds“ offen, auf deren Begleichung er sich akribisch vorbereitet hat. Hobbs will den Hochsicherheitssafe im Keller ausräumen, der randvoll ist mit den wertvollsten Diamanten der Welt. Und er weiß auch schon genau wie. Der britisch stilvolle Hochglanzkrimi funkelt wie ein Edelstein. Bereits der Vorspann zeigt den Weg eines Diamanten aus dem Schlamm bis an den Hals einer Frau. „Flawless – Ein tadelloses Verbrechen“ ist perfekt zugeschnitten auf Demi Moore.

Als rauchende Workaholic-Managerin im akkuraten Kostüm macht sie eindrücklich spürbar, was es heißt, in einer von Männern dominierten Welt zurückhaltend zu taktieren. Der zweifache Oscar-Preisträger Michael Caine spielt großartig ihren Partner in diesem eleganten Werk, das mit liebevoller Ausstattung und geschmackvoller Jazz-Untermalung die 60er Jahre wieder aufleben lässt und nebenbei die blutigen Geschäfte der Briten mit dem südafrikanischen Apartheid-Regime anprangert. (Text: ARD)