Fish Tank
- GB 2009 (123 Min.)
- Gesellschaft

Die 15-jährige Mia (Katie Jarvis) lebt in einer Sozialbausiedlung an der Ostküste Englands. In letzter Zeit geht es bei ihr nur noch bergab. Gerade ist der rebellische Teenager von der Schule geflogen, die beste Freundin kehrt ihr den Rücken und ihre vorlaute kleine Schwester Tyler (Rebecca Griffiths) nervt ohne Ende. Dann erfährt Mia von ihrer Rabenmutter Joanne (Kierston Wareing) auch noch, dass die sie eigentlich abtreiben wollte: „Ich hatte schon einen Termin.“ Aus Frust lässt Mia sich immer häufiger volllaufen. Genug Fusel bleibt bei den ausgelassenen Partys ihrer Mutter immer übrig.
Nur wenn sie in einer leerstehenden Wohnung ganz für sich alleine Breakdance-Schritte übt, kann Mia durchatmen. Ein Lichtblick ist auch Connor (Michael Fassbender), der neue Freund ihrer Mutter. Er sieht blendend aus, hat einen festen Job im Baumarkt und ermuntert Mia, mit einem selbst gedrehten Video an einem Tanzwettbewerb teilzunehmen. Bei einem gemeinsamen Ausflug ins Grüne kommt sogar ein Anflug familiärer Wärme auf. Doch unversehens fällt Connor aus der Rolle: Er schläft mit dem emotional ausgehungerten Mädchen und macht sich daraufhin aus dem Staub. Mia spürt ihn auf und findet zu ihrer Bestürzung heraus, dass er bereits eine Ehefrau und eine kleine Tochter hat.
Das Mädchen bekommt Mias ganzen Zorn zu spüren. Mit dieser aufwühlenden Studie über den schmerzlichen Reifungsprozess einer jungen Frau gelang Andrea Arnold -2005 für ihren Kurzfilm „Wasp“ mit einem Oscar ausgezeichnet – der große Wurf. Das unprätentiöse Sozialdrama lebt von der Präsenz der großartigen Katie Jarvis. Die von der Straße gecastete Laienschauspielerin entstammt jenem Milieu, dessen Verhaltenscodes sie im Film perfekt darstellt. Dokumentarisch genau und ohne die übliche Psychologisierung beobachtet die Autorenfilmerin halt- und perspektivlose Familienverhältnisse: Mias Mutter wirkt mit ihrem obszönen Minirock wie eine konkurrierende große Schwester, von der weder Zuneigung noch Geborgenheit zu erwarten ist.
Ihr charmanter Freund gibt sich väterlich, weil er ein Auge auf das Mädchen geworfen hat. Die Rolle des Taugenichts Connor steigerte die Popularität des charismatischen Schauspielers Michael Fassbender, der danach mit Hauptrollen in David Cronenbergs „Eine dunkle Begierde“ und in „X-Men: Erste Entscheidung“ seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellte. (Text: SWR)
Ganz auf die Protagonistin Mia fokussiert, folgt Regisseurin Andrea Arnold ihr in ihrem Film „Fish Tank“ hautnah durch ihr chaotisches Leben in einer heruntergekommenen Arbeitersiedlung. Dokumentarisch genau und ohne die übliche Psychologisierung beobachtet die Autorenfilmerin halt- und perspektivlose Familienverhältnisse. Die Rolle des Taugenichts Connor spielt der charismatische Michael Fassbender, der danach mit Hauptrollen in David Cronenbergs „Eine dunkle Begierde“ (2011) und „X-Men: Erste Entscheidung“ (2011) seine Wandlungsfähigkeiten unter Beweis stellt. „Fish Tank“ kann auf zahlreichen internationalen Festivals überzeugen und wird unter anderem 2009 mit dem Preis der Jury in Cannes ausgezeichnet. (Text: arte)
Originalsprache: Englisch
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