Fallen Angels – Gefallene Engel
- HK 1995 (Fallen Angels, 91 Min.)
- Episodenfilm

Betörende Großstadt-Collage, die Hongkongs Kinolegende Wong Kar Wai internationalen Ruhm gebracht hat. Ein fieberhafter Reigen einsamer Menschen in Hongkong: Ein melancholischer Killer und seine heimlich in ihn verliebte „Agentin“; ein stummer Kleinkrimineller, der nachts in Läden einbricht, um Passanten Dinge aufzudrängen, die sie nicht brauchen; die verlassene Prostituierte Cherry, die durch die Nacht streift, um sich an der Neuen ihres Ex für ihr Unglück zu rächen. Sie alle sind gefangen in kreisenden Gedanken – unfähig, aus dem Schatten heraus ins Licht zu treten: Die Agentin des Killers bricht heimlich in dessen Wohnung ein, auf der Suche nach ein paar Souvenirs ihrer verlorenen Liebe.
Der Killer hält sich derweil die Menschen aus seiner Vergangenheit vom Leib, deren normales Leben in Familienbanden ihn befremdet. Der stumme Kleinkriminelle, der gemeinsam mit seinem alten Vater in einer vollgestopften Wohnung lebt, trifft auf die hyperaktive Cherry und folgt ihr auf einer manischen Suche durch die Nacht. Sie alle begegnen einander zufällig, flüchten und sehnen sich nacheinander, ohne jemals den Käfig, in dem sie gefangen sind, abzuschütteln.
Mit großer Konsequenz erzählt Wong Kar Wai in „Fallen Angels“ nach „Chungking Express“ sein bahnbrechendes Großstadtmärchen der Verlorenen weiter. Mit seinen exzentrischen Bildern, Sounds und Rhythmen markiert der Film als nervös flackernder Fiebertraum den vorläufigen Höhepunkt von Wong Kar Wais herausragender Stilistik der 1990er Jahre. Ein großartiges Zeugnis einer Welt voll trauriger Exzentriker auf der Flucht vor ihrem Leben und voller Hoffnung, sich selbst zu entkommen. (Text: KinoweltTV)
In „Fallen Angels“, einem Nachtrag zu „Chungking Express“, gibt sich Wong Kar-wai existenzialistischer denn je. Seine entfremdeten Grossstadtneurotiker leben buchstäblich aneinander vorbei oder verstummen; an die Stelle von Dialog, zwischenmenschlichem Umgang und Sex treten (Off-)Monolog und Masturbation, Fetischismus, bezahlter Mord und Video. In Wongs Liebesdramen ist der entscheidende Augenblick entweder bereits vorbei oder er wird nie eintreten; seine „gefallenen Engel“ tasten blind nach einem Halt im Leben, nach anonymen Schultern, an denen sie ihren Weltschmerz ausweinen können, oder suchen nach jemandem, der ihrem kummervollen Leben ein Ende macht. „Fallen Angels“ handle ‚von den zwei Seiten einer Münze … Er hat damit zu tun, sich das eigene Glück zu erhalten‘, sagt der Regisseur. Wong porträtiert seine losgelösten Existenzen in einem furios fragmentierten Stil, der von der Kamera Christopher Doyles mit ihren Weitwinkelaufnahmen und Zeitverzerrungen ebenso geprägt ist wie von der rasanten Montage William Changs und Wong Ming-Lams. Das Resultat gemahnt ebenso an Godard wie an MTV und polarisiert die Meinungen: Während die Skeptiker Wong Manierismus und inhaltliche Leere vorwerfen, orten die Befürworter in seinem Werk die eigenständige und stimmige Reflexion einer Welt der Zufallsbegegnungen und des flüchtigen Glücks. (Text: ServusTV)
Originalsprache: Japanisch
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