Erinnerung an eine Landschaft – Für Manuela

DDR 1983 (80 Min.)
  • Dokumentation

Der Film beginnt mit den parallel montierten Aufnahmen von der Sprengung einer Kirche und der Geburt eines Kindes, gefolgt von Luftaufnahmen des Mitteldeutschen Braunkohlereviers südlich von Leipzig: Tagebaue, halb verlassene und schon halb abgerissene Dörfer. Ein Planer des Braunkohlenkombinats erläutert an einer Karte, wie sich die Tagebaue in den folgenden 20 Jahren ausdehnen werden. Für die Umsiedlung von Bewohnern sind 95.000 Mark pro Haushalt kalkuliert, darin sind Entschädigungen, Umzugskosten und Neubau von Infrastruktur in den neuen Siedlungen enthalten. Nach der Schließung einer Schule werden die letzten verbleibenden Schüler bis zum Umzug jeden Morgen per Taxi in ihre neue Schule gefahren. Die Dörfer Magdeborn und Bösdorf werden 1977 – 80 bzw. 1980 – 82 evakuiert und abgebaggert. Der Film begleitet die Evakuierungen, stellt verschiedene Bewohner der beiden Orte vor und lässt sie von ihrem Umgang mit der Umsiedlung erzählen: Ein junges Paar hat seine Hochzeit vorverlegt, um nach dem Abriss des Dorfes eine bessere Wohnung zu bekommen. Das Gastwirt-Ehepaar in Magdeborn betreibt weiter seine Kneipe, auch wenn von 1000 Familien nur noch 180 im Dorf sind. Zwei Jahre später wohnen sie in einer Neubauwohnung, und der ehemalige Wirt ist nun Teil der Besatzung eines Braunkohlebaggers. Eine 250 Jahre alte Eiche, unter der angeblich Napoleon während der Völkerschlacht bei Leipzig saß, wird gefällt. Zwei Postbotinnen müssen nach 34 bzw. 24 Dienstjahren ihr Postamt schließen und bekommen am letzten Tag von einer Vorgesetzten eine Belobigung und eine Geldprämie. Aus der Kirche werden vor dem Abriss die Glocken entfernt, die Toten auf dem Friedhof werden umgebettet. In Eythra feiert man das 1000-jährige Dorfjubiläum, wenige Jahre vor der schon geplanten Evakuierung. Am Schwersten kommen die alten Menschen mit der Umsiedlung zurecht, die teils 40 Jahre oder länger in ihren Häusern gewohnt und sie instand gehalten haben. In Borna, wohin zahlreiche Magdeborner umgesiedelt wurden, bewohnen viele von ihnen denselben Wohnblock in der Magdeborner Straße und versuchen, das Gemeinschaftsgefühl ihres Dorfes aufrechtzuerhalten. Der Film endet mit Aufnahmen vom dritten Geburtstag von Manuela: dem Kind, dessen Geburt den Film eröffnete. Sie war das letzte in Magdeborn geborene Kind und lebt nun in Leipzig-Grünau. Von ihrem Geburtsort wird sie einmal nur wissen, „was ihr die alten später so erzählen. Sie wächst in eine andere Welt hinein.“

Dieser Text basiert auf dem Artikel Erinnerung an eine Landschaft – für Manuela aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Internationaler Kinostart20.11.1983

Streaming & Mediatheken

Sendetermine

Do 31.01.2002
12:15–13:35
12:15–
Mi 30.01.2002
13:20–14:45
13:20–
Di 29.01.2002
21:55–23:15
21:55–
Mo 28.01.2002
11:05–12:30
11:05–
So 27.01.2002
18:20–19:40
18:20–
Sa 26.01.2002
15:35–17:00
15:35–
Fr 25.01.2002
20:15–21:35
20:15–

Cast & Crew

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Erinnerung an eine Landschaft - Für Manuela online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.