Erdgas für den Klassenfeind Wie das russische Erdgas in den Westen kam

D 2020 (52 Min.)
  • Dokumentation
Arbeiter bei Bauarbeiten an Wohnanlage in Perm, 1985, Russland – Bild: BR/​MDR/​Thomas Helm/​Thomas Helm
Arbeiter bei Bauarbeiten an Wohnanlage in Perm, 1985, Russland

In den 70er und 80er Jahren arbeiten mehr als 25.000 DDR-Bürger*innen in der Sowjetunion. Sie verlegen die bis dahin größte Erdgasleitung der Welt. Für sie ist es das Abenteuer ihres Lebens. Ihre „Trassen“ überqueren die großen und mächtigen Flüsse Dnepr und Dnestr. Erstmals erleben die Arbeiter*innen aus der Deutschen Demokratischen Republik in der Sowjetunion einen Hauch von Freiheit, den sie in der DDR nicht spüren. Viel Geld verdienen sie an der Trasse, doch ebenso viel haben sie auszuhalten. Sie sind Gefahren ausgesetzt, Kargheit, wilder Natur und Einsamkeit. Zudem werden sie von ihrem Staat auch im Wilden Osten überwacht. Von all dem erzählt der Film „Jahrhundertbauwerk Trasse“, der auf einer zweiten Ebene die Erdgas-Pipeline-Projekte erstmals auch politisch und weltgeschichtlich analysiert.

Denn was im Ostblock vor allem als sozialistisches Fortschrittsprojekt betrachtet wird, ist auch für den Westen ein Jahrhundertbauwerk. Seit den 60er Jahren gibt es Versuche, vom sowjetischen Rohstoff-Reichtum zu profitieren. Das daraus resultierende Erdgas-Röhren-Geschäft von 1970 ist nicht weniger als der größte West-Ost-Handelsvertrag der Nachkriegsgeschichte. Westeuropa liefert Rohre und gibt Kredite. Der Osten baut und liefert Gas. Allen Widrigkeiten des Kalten Krieges, den internationalen Spannungen und amerikanischen Embargos trotzend, werden die Pipelines fertiggestellt und sind bis heute ein fester Bestandteil der westeuropäischen Energieversorgung.

Sind sie am Ende sogar beteiligt am Fall der Mauer? Der Film wagt eine These. „Jahrhundertbauwerk Trasse – Wie das russische Erdgas in den Westen kam“ von Regisseur Matthias Schmidt zeigt persönliche Erinnerungen, die berühren. Die Produktion ist ein Materialschatz, in dem bisher unveröffentlichtes Bildmaterial über das Jahrhundertbauwerk und seine Erbauer*innen zu sehen ist. Der Film ist eine Koproduktion von der Produktionsfirma LOOKSfilm und dem MDR, in Zusammenarbeit mit Arte. (Text: MDR)

„Jahrhundertbauwerk Trasse – Wie das russische Erdgas in den Westen kam“ von Regisseur Matthias Schmidt zeigt persönliche Erinnerungen, die berühren. Die Produktion ist ein Materialschatz, in dem bisher unveröffentlichtes Bildmaterial über das Jahrhundertbauwerk und seine ErbauerInnen zu sehen ist. (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere05.08.2021arte
Alternativtitel: Jahrhundertbauwerk Trasse

Sendetermine

So 19.02.2023
23:40–01:10
23:40–
Di 22.11.2022
22:10–22:55
22:10–
Mi 16.11.2022
01:20–02:05
01:20–
Di 15.11.2022
22:10–22:55
22:10–
Do 19.05.2022
16:00–16:45
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Mi 18.05.2022
22:15–23:00
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So 17.04.2022
03:45–05:15
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Fr 15.04.2022
01:15–02:45
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Do 14.04.2022
20:15–21:45
20:15–
Sa 12.03.2022
15:30–17:05
15:30–
Di 18.01.2022
20:15–21:45
20:15–
So 28.11.2021
20:15–21:45
20:15–
So 28.11.2021
09:15–10:00
09:15–
Do 25.11.2021
19:15–20:00
19:15–
Sa 20.11.2021
13:15–14:00
13:15–
Fr 19.11.2021
21:30–22:15
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Di 16.11.2021
03:50–04:35
03:50–
Mo 15.11.2021
23:35–00:20
23:35–
Fr 27.08.2021
02:15–03:10
02:15–
Do 05.08.2021
21:00–21:55
21:00–

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