Enklave

SRB / D 2015 (Enklava, 86 Min.)
  • Drama
  • Gesellschaft
Nenads Tante Milica (Anica Dobra, l.) und ihre Tochter (Ana Rusmir, r.) – Bild: ZDF und Sein+Hain Film
Nenads Tante Milica (Anica Dobra, l.) und ihre Tochter (Ana Rusmir, r.)

Eine serbische Enklave im Kosovo, 2004. Dort lebt Nenad mit seinem Vater und Großvater. Der Zehnjährige ist viel allein, bis er eines Tages auf zwei albanische Jungs seines Alters trifft. Ihr Anführer ist der 13-jährige Hirtenjunge Bashkim. Doch Bashkim, dessen Vater im Krieg getötet wurde, hasst die Serben. Und als Nenads Großvater stirbt und Nenad den Priester holen soll, kommt es zu einer folgenschweren Begegnung zwischen den beiden Jungen. Fünf Jahre nach dem Krieg steht der Kosovo unter der Verwaltungshoheit der Vereinten Nationen. Dort lebt der zehnjährige Nenad mit seinem Vater Vojislav und dem kranken Großvater Milutin in einer kleinen serbischen Enklave.

Außer ihnen sind nur Draza, der Priester, und die junge Lehrerin Serben. Nenad wird jeden Tag mit einem Panzer der KFOR in die Schule gefahren, wo er der einzige Schüler ist. Sein großer Wunsch, mit anderen Kindern zu spielen, scheint unerfüllbar. Sehnsüchtig sieht er immer wieder durch die Schlitze des Panzerfahrzeugs auf zwei albanische Jungs in seinem Alter. Der 13-jährige Hirtenjunge Bashkim scheint ihr Anführer zu sein. Schnell wird klar, dass Bashkim, dessen Vater im Krieg getötet wurde, die Serben hasst.

Als Milutin im Sterben liegt, gerät die Situation aus ihrem fragilen Gleichgewicht. Vojislav beauftragt Nenad, den Priester Draza zu holen. Der wartet auf die Ankunft der neuen Glocke für seine Kirche und vertröstet Nenad auf später. Schließlich stirbt Milutin, und wieder schickt Vojislav Nenad nach dem Priester, der sich inzwischen tatsächlich auf den Weg gemacht hat. Als Nenad bei der Kirche ankommt, trifft er dort nur die beiden albanischen Jungs und Bashkim. Sie spielen beim Glockenturm, wo die neue Glocke vorerst nur knapp über dem Boden hängt.

Bashkim ist wütend über die Freundschaft der albanischen Jungs mit dem Serben. Mit einer Pistole, die er von zu Hause mitgenommen hat, zwingt er Nenad unter die Glocke und beginnt, auf diese zu schießen. „Enklave“ wurde auf internationalen Filmfestivals weltweit gezeigt und mit über 20 Preisen ausgezeichnet, darunter mehrere Publikumspreise, drei FIPRESCI Awards, der UNICEF-Preis beim Olympia Film Festival in Griechenland 2015 und der Preis der Presse-Jury beim „Festival du film d’Europe & Orientale“ in Rouen 2016. „Enklave“ ist ab Sonntag, 25. September 2022, in der ZDFmediathek verfügbar. (Text: ZDF)

Der Film „Enklave“ (Originaltitel: „Enklava“) wirft einen Blick auf die gegenwärtige Situation im Kosovo und erzählt politische Konflikte vor allem aus der Sicht der Kinder. Sie spiegeln die Auseinandersetzungen der Erwachsenen wider, sind aber gleichzeitig unschuldig, naiv, neugierig und fähig zum Mitleid und zur Versöhnung. Der Film wurde 2016 von Serbien für das Rennen um den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film nominiert. Im gleichen Jahr gewann „Enklave“ den Preis als bester Film auf dem Avanca Film Festival. Darüber hinaus war der Film auf zahlreichen internationalen Filmfestivals nominiert. Die melancholische Stimmung, die Regisseur und Drehbuchautor Goran Radovanovic in „Enklave“ erschafft, spiegelt sich auch im Soundtrack wider. Die Musik ist dem griechischen Drama „Eleni – Die Erde weint“ (2004) von Theo Angelopoulos entnommen. (Text: ZDF)

Deutsche TV-Premiere19.07.2018arteDeutscher Kinostart16.02.2017Internationaler Kinostart2015

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Sendetermine

Di 27.09.2022
00:20–01:45
00:20–
Di 30.10.2018
00:15–01:40
00:15–
Do 19.07.2018
23:20–00:45
23:20–
(OmU)

Cast & Crew

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