Endstation Freiheit

D 1980 (108 Min.)
  • Drama

Nik Dellmann erlangt nach acht Jahren Haft wieder die Freiheit. In München steigt er aus dem Zug und wird von seiner früheren Freundin Eva in Empfang genommen. Ebenfalls anwesend ist ihr nunmehriger Ehemann sowie Janni, beider Sohn. Nik fühlt sich merkwürdig abgestoßen von diesem traute Heimeligkeit und daraus resultierende Spießigkeit ausstrahlenden Familienglück und nimmt deren Angebot nicht an, dass man sich zunächst um ihn kümmern möchte. Nik will seinen eigenen Weg gehen und mit seiner Vergangenheit abschließen. Unter dem Namen seines ehemaligen Zellenkumpan Henry Kirscher meldet er sich bei dessen Brieffreundin Leila, einer gutbürgerlichen Angestellten, die gemeinsam mit einem Herrn Beekenbrandt unter einem Wohnungsdach lebt. Da Leila Henry nie gesehen hat, kann Nik problemlos bei Leila einziehen, immer argwöhnisch beäugt von dem Mitmieter. Schon während seines Gefängnisaufenthaltes hatte Nik zu schreiben begonnen. Dabei hat er ganz offensichtlich ein beachtliches Talent entwickelt. Er plant, seine Erfahrung als Knacki in einem Roman zu verarbeiten, der den Titel „Der Mann ohne Schatten“ tragen soll. Im Mittelpunkt der Geschichte soll die raffinierte, bis ins Detail geplante Entführung eines Industriellen stehen. Eva, die er hin und wieder besucht, ist eine wichtige Kritikerin seiner Aufzeichnungen und wird bald zu einer zentralen Stütze bei seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Während Niks Buchprojekt allmählich Gestalt annimmt, bricht Henry Kirscher aus dem Gefängnis aus. Dabei streifte ihn eine Pistolenkugel, die ein Gefängniswachmann auf ihn abgefeuert hat, am Fußknöchel. Henry sucht sofort Nik auf, der ihn verarztet. Nik will eigentlich mit seiner Verbrechervergangenheit endlich abschließen, ist aber auch zu neuen Schandtaten nicht völlig abgeneigt, zumal Henry ihn mit Nachdruck davon zu überzeugen versucht, einen erneuten Coup zu wagen. Auf einer Cocktailparty eines Buchverlages macht Eva Nick mit einem einflussreichen Lektor bekannt. Einerseits fühlt sich Nik von den blasierten, selbstgefälligen Kulturleuten, die sich für die Krone der intellektuellen Schöpfung halten, zutiefst abgestoßen, andererseits weiß er auch, dass die dort geknüpften Kontakte wichtig sein werden, wenn er einen Verlag für sein Romanwerk finden will. Nik kommt für einen Moment lang gedanklich wieder ins Straucheln und schlägt Henry, der noch immer über einen „genialen“ Plan für einen Coup brütet, vor, Leilas Chef, den Industriellen Dorsil, zu entführen. Niks Plan ist, dieses Verbrechen für seinen Entführungsroman belletristisch auszuschlachten. Gemeinsam erledigen sie die Vorarbeiten, alles läuft genau nach Plan ab. Als Nik in einer Apotheke ein Schmerzmittel für Henrys Schusswunde am Knöchel holen will, gibt er vor, einen Arzt anzurufen, spricht aber in Wirklichkeit mit Eva. Die teilt ihm freudig mit, dass der Verlag sich dazu entschlossen habe, seinen Roman zu veröffentlichen. Nun platzt Niks Idee eines erneuten Verbrechens, die Entführung Dorsils, in einer Sekunde wie eine Seifenblase. Nik macht Henry klar, dass er an dem Kidnapping nicht mehr teilnehmen werde. Henry entgegen ist wild entschlossen, diesen Plan durchzuführen, da er, anders als Nik, keine neue Perspektive für sein verkorkstes Leben sieht. Als sich Nik nicht mehr überzeugen lässt, lässt Henry ihn wütend und enttäuscht zurück. Bald läuft der Buchwerberummel an, der bislang völlig unbekannte Autor Nik Dellmann soll in einer großen Werbekampagne den Lesern präsentiert werden. Niks Abneigung gegenüber diesem Rummel hat sich nicht geändert, doch er macht notgedrungen mit. Derweil zieht Henry Niks Plan durch und entführt Herrn Dorsil, den er in einem stillgelegten Nebenschacht der Münchner U-Bahn festhält und versteckt. Henry fordert ein Lösegeld, und so bekommt auch er bald seine Schlagzeilen. Nik nimmt derweil an einer Literatur-Talkshow im Fernsehen teil. Dorsil bemerkt, dass der ihn bewachende Henry angeschlagen ist und vorübergehend sogar die Besinnung verloren hat. Denn Henrys Schusswunde will einfach nicht heilen und hat sich zu allem Überfluss auch noch entzündet. Dem reichen Industriellen gelingt in diesem Moment die Flucht, und er alarmiert die Polizei. Ein Großaufgebot der Staatsmacht sperrt den Bahnhof „Münchner Freiheit“ ab. Henry, mittlerweile wieder bei Bewusstsein, taumelt aus seinem Versteck und wird erschossen. Ein Fernsehteam hat das Ende des Geiseldramas für die Nachrichten aufgenommen. Nach dem Ende der Talkshow sieht Nik im Fernsehstudio seinen ehemaligen Knastkumpel und Freund auf dem Bildschirm sterben.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Endstation Freiheit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Deutscher Kinostart31.10.1980

DVD & Blu-ray

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