Empörung

USA 1951, junge Männer werden in den Koreakrieg eingezogen, Familien betrauern die gefallenen Söhne. Marcus Messner , der Sohn eines jüdischen Metzgers in Newark, bekommt ein Stipendium für ein College in Ohio. Er entgeht damit nicht nur der Einberufung, sondern auch der beinahe paranoiden Fürsorge seines Vaters. Marcus freut sich auf die neue Unabhängigkeit, denn er ist ein Freigeist und bezeichnet sich als Atheist, obwohl er in einer kleinen jüdischen Community aufgewachsen ist.

Im konservativen Winesburg College ist Marcus einer der wenigen jüdischen Studierenden. Ihm wird ein Zimmer mit zwei anderen Juden zugewiesen. Rasch merkt er, wie begrenzt seine Freiheiten am Campus sind und er eckt mit seinen progressiven Überzeugungen an. Frömmigkeit ist hier Teil des Alltags, ja ein sozialer Zwang – so muss er etwa auch am Gottesdienst teilnehmen. Als der gestrenge Dekan Caldwell ihn zu sich ruft, kommt es zu einem Streitgespräch zwischen den beiden, weil Caldwell ihm Anpassungsschwierigkeiten, mangelnde religiöse Überzeugung und Intoleranz vorwirft. Marcus fühlt sich ungerechtfertigterweise angefeindet.

Währenddessen hat er Olivia kennengelernt, die ihn mit ihrer freizügigen Sexualität überrumpelt. Er verliebt sich in sie. Doch Olivia ist zutiefst verunsichert und psychisch labil, sie hat einen Selbstmordversuch hinter sich. Seine Mutter setzt Marcus unter Druck und zwingt ihn, sich von Olivia zu distanzieren. Als Olivia kurz darauf verschwindet, hat der Dekan schlechte Nachrichten: Olivia hatte einen Nervenzusammenbruch. Für Marcus bedeutet dies das Ende seiner Karriere und er erhält einen Einberufungsbefehl.

James Schamus ist seit den 1990er-Jahren als Drehbuchautor und Produzent tätig und hat unter anderem diverse Filme von Oscar-Preisträger Ang Lee geschrieben und mitproduziert, von «Eat Drink Man Woman» über «The Ice Storm» und «Brokeback Mountain» bis «Taking Woodstock». «Indignation» ist sein eigenes Langfilmdebüt, bei dem er auch für Produktion und Drehbuch verantwortlich zeichnet. Es basiert auf dem gleichnamigen Roman von Philip Roth.

Epd-Film meint zu Schamus’ Adaption: «Christopher Blauvelts Kamera legt eine Unschärfe über die Szenerie, die diese sacht entrückt, aber nie Nostalgie weckt. Die McCarthy-Ära wird mit keinem Wort angesprochen, ihr Klima ist jedoch allgegenwärtig. In den Dialogen artikuliert sich schleichend Repression.» (Text: SRF)