Eisenhans

D 1983 (109 Min.)
  • Drama

Der einfache, grobschlächtig wirkende Lkw-Fahrer Hans Schroth (Gerhard Olschewski), aufgrund seiner Kraft „Eisenhans“ genannt, lebt mit seiner Frau Sophie (Hannelore Hoger) und seiner debilen Tochter Marga (Susanne Lothar) an der deutsch-deutschen Grenze. Nicht nur die geografische Lage ist isoliert, auch findet Hans bei seiner Frau und in seinem sozialen Umfeld wenig emotionale Nähe. Einzig sein Chef, der Brauereibesitzer Feininger, ist trotz großer sozialer, intellektueller und habitueller Unterschiede ein Freund, da Hans den damals schwächlichen Jungen in der gemeinsamen Schulzeit vor den anderen Kindern beschützte. Feiningers neue Verlobte Ingrid drängt ihn aber, mehr Abstand „zu diesen Leuten“ zu halten. Seine ganze Zuneigung fokussiert er auf seine jüngere halbwüchsige Tochter, die er, anders als die Dorfbewohner es erwarten, nicht wegen ihrer geistigen Behinderung verschämt versteckt, sondern mit der er aktiv am dörflichen Leben teilnehmen will. Dabei wird seine Beziehung zu ihr umso enger, je mehr sie bei seinen Bemühungen von den Gleichaltrigen und anderen Dorfbewohnern verlacht wird. Er zieht schließlich das Mädchen seiner bereits berufstätigen und in der nahen Kreisstadt wohnenden älteren Tochter Hilde vor, die bei den wochenendlichen Familienbesuchen mit Eifersucht reagiert. Auch schämt sie sich wegen ihrer geistig behinderten Schwester, da auch sie deshalb verspottet wird. Ihre Mutter nimmt Marga zu ihrer Arbeit als Köchin in das Gasthaus „Wolfsschlucht“ mit, wo sie sich herumtreibt und sich in der Herrentoilette, beobachtet von dem alten Habek und einem durchreisenden Vertreter, entblößt. Schroth fürchtet, dass sich bald Männer an Marga heranmachen werden. Er stellt sie zur Rede und bemerkt ein eigenes Begehren, das schließlich nach dem Besuch eines Kirchweihfestes im alkoholisierten Zustand zu sexuellem Missbrauch im Hühnerstall führt, der von der Mutter nicht unbemerkt bleibt. Als das Umfeld das sich schließlich manifestierende inzestuöse Verhältnis argwöhnt und Marga auf den Rat Feiningers hin in die Obhut eines Pfarrers gegeben wird, reagiert Eisenhans mit blinder Aggression, tritt betrunken die Tür zum ehelichen Schlafzimmer ein und droht dort seine Frau totzuschlagen. Nur schwer lässt er Marga ziehen, obwohl er weiß, dass er sich und alle anderen mit seinem Verhalten ins Verderben ziehen wird. Als Marga unerwartet wieder heimkehrt, beginnt er stärker zu trinken, wird immer aggressiver und sein Freund Feininger wendet sich von ihm ab. Nachdem seine Frau ihn aus Angst, er könne ihr etwas tun, angezeigt hat, wird er von der Polizei verhaftet.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Eisenhans (Film) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Deutscher Kinostart25.03.1983Internationaler Kinostart1983

DVD & Blu-ray

Cast & Crew

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Eisenhans online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.