Eine neue Freundin

Seit ihren Kindertagen sind Claire (Anaïs Demoustier) und Laura ein Herz und eine Seele. Daran ändert sich auch nichts, als die beiden Frauen ihre jeweiligen Freunde heiraten und Laura ein Kind zur Welt bringt. Dann aber ist die junge Mutter plötzlich schwer krank und stirbt.

Für Claire bricht eine Welt zusammen. Wie sie es ihrer Freundin stets versprochen hat, beginnt sie, sich um Lauras Mann David und das Baby Lucie zu kümmern. Als sie David besucht, findet sie ihn in Lauras Kleidern. Sie ist verwirrt. Ist David schwul? Transsexuell? Fasziniert lässt sie sich auf Davids Suche nach seiner Identität ein und muss dabei auch ihre eigene hinterfragen.

In den letzten zwanzig Jahren hat François Ozon fast jedes Jahr einen Spielfilm gedreht, darunter «8 femmes», «Swimming Pool» oder «Jeune & jolie». In vielen seiner Filme spielen Frauen oder das Frausein eine tragende Rolle. Fast schon logisch, dass Ozon sich dem Thema Transsexualität annimmt und ebenso klar, dass es der Querdenker des französischen Kinos schafft, Klischees gekonnt zu umschiffen oder sie gleich aufs Korn zu nehmen. In der Hauptrolle überzeugt Romain Duris, vor allem bekannt aus Cédric Klapischs Komödie «L’auberge espagnole» und deren Fortsetzungen. Die Rolle von Claire spielt Anaïs Demoustier. (Text: SRF)

François Ozon ließ sich für seinen Film von einer Kurzgeschichte von Ruth Rendell aus dem Jahr 1985 inspirieren. Er sagt, diese Inspirationsquelle habe ihn nie losgelassen. Voller Energie wagt sich der Regisseur in „Eine neue Freundin“ an das Thema der Geschlechterrollen und erzählt ein intelligentes Gedankenspiel über Identitäten, Konventionen und aktuelle Familienmodelle. Seine Uraufführung hatte der Film beim Toronto International Film Festival 2014. (Text: arte)