Ein Koffer voll Hoffnung: Türkische Gastarbeiter in Deutschland

D 2021 (45 Min.)
  • Dokumentation
  • Geschichte
  • Gesellschaft

Die deutsche Industrie fördert derzeit 400.000 Neuzuwanderungen im Jahr, um den Industriestandort Deutschland aufrechterhalten zu können. So manchen erinnert das an die Gastarbeiteranwerbungen vor 60 Jahren zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei: Im September 1961 bekamen türkische Facharbeiter und Facharbeiterinnen die Möglichkeit, sich von deutschen Unternehmen anwerben zu lassen. Zehntausende von ihnen verließen daraufhin ihre Heimat, lebten unter hygienisch fragwürdigen Bedingungen in Unterkünften, die ihnen die Arbeitgeber zur Verfügung stellten.

Arbeiteten in Berufen, für die sie entweder gar nicht oder überqualifiziert waren, und für die sich häufig keine deutschen Bewerberinnen und Bewerber finden ließen. Die Regisseurin Gülsel Özkan zeigt in ihrer Dokumentation „Ein Koffer voll Hoffnung: Türkische Gastarbeiter in Deutschland“, welche Auswirkungen die gesellschaftlichen Umbrüche in Deutschland auf die Migrantinnen und Migranten hatten. Zu geschichtlichen Meilensteinen gehören beispielsweise die Wirtschaftskrise, der Anwerbestopp, der Mauerfall sowie die diversen Putsche und die wirtschaftliche und politische Situation in der Türkei.

Heute leben rund drei Millionen türkeistämmiger Menschen in Deutschland: Türken, Kurden, Armenier, Sunniten, Aleviten, Christen. Etwa die Hälfte von ihnen hat inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft. Viele sind hier geboren und aufgewachsen. Sie sind nicht mehr nur Arbeiter und Dienstleister, sondern auch Unternehmer, Politiker, Künstler, Wissenschaftler. Im Film begegnen sich Vertreterinnen und Vertreter der so genannten „1. Generation“ mit denen der „4. Generation“.

Protagonisten sind unter anderem der ehemalige FC Bayern-Spieler Hamit Haltintop, Bundesverdienstkreuzträgerin Dr. Lale Akgün, Forscher Professor Onur Güntürkün, der Schriftsteller und Poet Molla Demirel, die gelernte Schneiderin Filiz Taskin und der Münchner Abiturient Kubilay Toptal. War für die erste Generation das zentrale Motiv das der immer wieder verschobenen Rückkehr, führte die zweite Generation oft ein Leben zwischen den Stühlen – zwar in Deutschland geboren, aber sich trotzdem weder zur türkischen noch zur deutschen Gesellschaft zugehörig fühlend.

Während der dritten Generation alle Möglichkeiten in Bezug auf Bildung, Wachstumschancen, persönliche Freiheit offenstehen, hegen die Vertreterinnen und Vertreter der vierten Generation die Hoffnung, endlich als „normal“ und „deutsch“ zu gelten, ohne ständig nach der „Herkunft“ gefragt zu werden. Ein unterhaltsames und differenziertes Bild der „Almancilar – der Deutschländer“, der „Deutschtürken“ auf ihrem Weg zum „Türkdeutschen“. Werden sie eines Tages einfach nur „Deutsche“ sein.“ (Text: hr-fernsehen)

Deutsche TV-Premiere01.12.2021BR Fernsehen

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Sendetermine

Mo 30.10.2023
00:15–01:00
00:15–
So 29.10.2023
21:00–21:45
21:00–
Mi 09.03.2022
09:15–10:00
09:15–
Mi 01.12.2021
22:45–23:30
22:45–

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