Ed Wood
- USA 1994 (127 Min.)
- Tragikomödie

Mit Gelegenheitsjobs, Werbefilmen und Theaterstücken hält sich der junge Regisseur Ed Wood (Johnny Depp) mehr schlecht als recht über Wasser. Im Hollywood der 1950er-Jahre ist wenig Platz für Exzentriker, deshalb stößt Wood mit seinen ungewöhnlichen Filmprojekten bei den Studiobossen stets auf Ablehnung. Aber Ed Wood gibt nicht auf, und als er dem früheren Horrorfilm-Star Bela Lugosi begegnet, glaubt er an seine große Chance. Gemeinsam drehen sie einen billigen B-Movie, der sich jedoch als Flop herausstellt. Mit Hilfe von Bekannten und Freunden, darunter der Schauspielerin Dolores (Sarah Jessica Parker), einem Catcher und einem Hellseher, beginnt der Regisseur seine nächste Produktion.
Doch erneut ist Ed Wood vom Pech verfolgt. Der Star des Films, Bela Lugosi, kommt wegen seiner Drogenabhängigkeit in eine Klinik, Eds beste Freundin Dolores verlässt verärgert das Set, und die finanziellen Mittel reichen nicht aus, um den Film fertigzustellen. Ist damit die Regie-Karriere von Ed Wood definitiv am Ende? Ob Ed Wood nun ein unerkanntes Genie war, oder der „schlechteste Filmregisseur aller Zeiten“, Autor billiger, bedeutungsloser Horror- und Science-Fiction-Movies, darüber sind sich Fans und Kritiker noch immer uneins.
Kult-Regisseur Tim Burton gehört vielleicht auch deshalb zu den großen Bewunderern von Ed Wood. In seiner visuell faszinierenden Film-Biografie „Ed Wood“ zeichnet Burton jedenfalls den exzentrischen US-Regisseur äußerst sympathisch, trotz aller Mängel und Fehler. Dargestellt wird Ed Wood von Tim Burtons Lieblingsschauspieler Johnny Depp, Sarah Jessica Parker spielt Woods Freundin Dolores, und Martin Landau bekam für seine Rolle als „Dracula“-Bela Lugosi sogar einen Oscar verliehen. Einen weiteren Oscar erhielt der Film für das Beste Make-up. (Text: ServusTV)
Mit „Ed Wood“ schuf Tim Burton einen wunderbar verspielten Film mit viel Liebe zum Detail. Die in schwarz-weiß gedrehte Tragikomödie lässt im stilsicheren Zusammenklang von Kameraführung, Licht, Maske und Produktionsdesign die 50er Jahre „bigger than life“ erscheinen. Mag die Dramaturgie stellenweise holprig wirken, so ist das auf den konfusen Charakter der Hauptfigur zurückzuführen. Auf diese Weise erhält der Zuschauer einen Einblick in den kreativen Querkopf Woods, der von Johnny Depp in kindlich naiver, fast trotziger Manier verkörpert wird. Charmant und liebenswert zeigt Depp ein stets strahlendes Gesicht, das durch keine Enttäuschung zu verdüstern ist. Neben Wood ist Bela Lugosi die zentrale Figur. Martin Landau erhielt für seine Darstellung des drogenabhängigen Horrorschauspielers den Oscar sowie den Golden Globe für die beste Nebenrolle. Die merkwürdige Freundschaft zwischen dem einmaligen Regisseur ohne Talent und dem senil wirkenden „Dracula“-Darsteller zieht sich als roter Faden durch den Film: Vom Einstieg in Woods Leben kurz vor dem Dreh von „Glen or Glenda“ (1953) bis zum Ende der Uraufführung von „Plan 9 aus dem Weltall“ (1956), kurz nach Lugosis Tod. „Ed Wood“ stolpert in sympathischer Weise von einem Misserfolg in den nächsten, ohne weinerlich zu wirken oder Mitleid hervorrufen zu wollen. Und das Schönste daran ist, dass Erfolg und Misserfolg am Ende gar keine Rolle mehr spielen: Ed Wood vermochte es zwar nicht mit seinen Filmen, aber letztendlich mit seinem Charakter – seinem eisernen Willen und seiner grenzenlosen Fantasie -aus dem Schatten hervorzutreten und den Menschen in Erinnerung zu bleiben. Mehr zur Filmreihe Tim Burton unter: www.arte.tv/burton Mehr zu den Filmen und ein Video der Meisterklasse mit Tim Burton, die anlässlich der Retrospektive in der Cinémathèque française im März 2012 in Paris stattfand, finden Sie auf: www.arte.tv/burton. (Text: ServusTV)
Originalsprache: Englisch
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