Don’t Worry, weglaufen geht nicht

John Callahan liebt Partys, Drogen, Alkohol und krasse Witze. Sein in jeder Hinsicht zügelloses und rücksichtsloses Leben nimmt eine extreme Wendung, als er sturzbetrunken einen Autounfall verursacht und anschließend querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt. Sein hemmungsloses Trinken geht nahtlos weiter, bis ihn seine Freundin Annu und sein Therapeut und spiritueller Mentor Donny zu einer Entziehungskur überreden. Während der Therapie beginnt John zu zeichnen. Seine Karikaturen, die genauso respektlos und politisch unkorrekt sind wie sein Humor, machen ihn schnell überregional bekannt.

Weder seine eigene Behinderung noch benachteiligte Randgruppen der Gesellschaft sind vor seiner spitzen Feder sicher. Der Hass, der ihm entgegenschlägt, ist bald ebenso intensiv wie die Bewunderung. Gus Van Sant („My Private Idaho“, „Good Will Hunting“, „Milk“) erweist sich mit „Don’t Worry, weglaufen geht nicht“ einmal mehr als Meister des biografischen Kinos. Ohne Rührseligkeit oder die Zuspitzungen des konventionellen Hollywoodkinos fängt er den entscheidenden Wendepunkt im Leben des international bekannten Underground-Zeichners John Callahan (1951–2010) ein.

Callahan, der nach einem Autounfall im Alter von 21 Jahren im Rollstuhl saß, hat sich durch die absolute Schonungslosigkeit seiner Zeichnungen einen Namen gemacht. Sein ätzender Humor, der niemanden schonte, brachte ihm viele Bewunderer, aber auch viele Feinde ein. Der Film zeigt auf tragikomische Weise, wie unterschiedlich Menschen mit Schicksalsschlägen, Wut und Trauer umgehen. (Text: arte)