Rund um die Uhr ist Truman Burbank auf Sendung, 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche, seit 30 Jahren. Per Live-Übertragung konnten ihn Zuschauer weltweit auf ihren Fernsehbildschirmen aufwachsen sehen, von Geburt an. Tausende unsichtbar installierte Kameras sind Trumans ständige Begleiter. Der junge Mann weiß nichts von dieser Dauerüberwachung. Ebenso wenig weiß er, dass er die einzige authentische Figur unter lauter Schauspielern ist. In einer penibel durchgeplanten Fernsehshow bieten sie mit ihm eine bizarre Seifenoper dar. Eine groteske Scheinwelt, die Macher und Produzent selbst dann noch verzweifelt versuchen aufrechtzuerhalten, als Truman eines Tages ein Studio-Scheinwerfer vor die Füße fällt. Der immer fröhliche, naiv wirkende Mann traut plötzlich nicht mehr dem Frieden um ihn herum und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Brillant inszeniert und gespielt nimmt der Film Medienmanipulation, Konformismus und Kommerzialisierung aufs Korn und scheut sich zudem nicht vor existenziellen Fragestellungen. Das Wunder der „Truman Show“ besteht darin, dass aus dem Voyeurismus allmählich Mitgefühl wird, sowohl auf der Leinwand als auch vor ihr. Peter Weirs Satire ist ein Entwurf alternativer Realitäten. Der Welt, wie wir sie kennen, setzt er eine Welt der Träume, Imaginationen und Obsessionen gegenüber, die seine Helden meist unwillentlich oder intuitiv erfahren und die sie gegen die Realität und die Ungläubigkeit der anderen verteidigen müssen. (Text: arte)
Peter Weir wurde 1944 in Sydney geboren, studierte Kunst und Jura und wurde bereits mit seinen ersten Filmen in Australien bekannt. Der internationale Durchbruch gelang ihm 1985 mit dem Film „Der einzige Zeuge“, in dem Harrison Ford die Hauptrolle spielte. Seine geniale Satire und Mahnung „Die Truman Show“ war ein Kino-Highlight und gesellschaftliches Ereignis der 90er Jahre. Der Film war 1999 in drei Oscar-Kategorien nominiert und wurde mit zahlreichen nationalen wie internationalen Preisen bedacht. Bei der Verleihung der Europäischen Filmpreise 1998 wurde der Film als bester nichteuropäischer Film geehrt. (Text: ZDF)