Die Pirateninsel von Black Mor

Animationsfilm Frankreich 2003 1804. Das Leben ist nicht angenehm für die vielen namenlosen Waisenkinder, die eingesperrt in ihrem Internat auf Anweisung des griesgrämigen Hausmeisters Seile flechten müssen. Doch ein Junge will sich nicht unterdrücken lassen. Angespornt durch die Geschichten des großen Piraten Black Mor, die jeden Abend von Meister Forbes vorgelesen werden, plant er eine Zukunft als ebenso berühmter Seeräuber. Tatsächlich bietet sich ihm schon bald eine Möglichkeit zur Flucht. Mit Hilfe zweier Riffpiraten, dem einbeinigen, goldgierigen MacGregor und dessen Kumpel Bohnenstange, gelingt es ihm, ein Segelschiff der Küstenwache zu kapern und mit ihm in See zu stechen.

Glücklicherweise befindet sich noch der äthiopische Deserteur Taka an Bord, der sogleich den Posten des Navigators übernimmt. Das große Abenteuer, nach dem sich der Junge, der sich mittlerweile einfach nur „Kid“ nennen lässt, sehnt, kann beginnen. Kid hat es sich in den Sinn gesetzt, den legendären Goldschatz des Black Mor zu finden. Doch kann keiner seiner Mannschaft lesen. Erneut hilft der Zufall. In einem verlassenen Kloster lesen sie einen kleinen Mönch auf, der ihnen von diesem Zeitpunkt an regelmäßig Black Mors Geschichte vorlesen kann und zudem noch die Schatzkarte zu entziffern vermag. Das Problem jedoch, das schon kurze Zeit später ans Tageslicht rückt, ist die Tatsache, dass der kleine Mönch in Wirklichkeit eine Frau ist, und Frauen auf Piratenschiffen bekannterweise nur Unglück bringen.

In gewisser Weise bestätigt sich diese Binsenweisheit, zumindest für Kid. Denn als die Piraten auf einer Insel anlegen, meutert die Mannschaft und Kid bleibt allein mit dem kleinen Mönch zurück. Es könnte eine glückliche Zeit sein für das Paar. Doch ist Kid immer noch wie besessen von dem Wunsch, den sagenhaften Schatz zu bergen. Als MacGregor, Bohnenstange und Taka einsehen, dass sie ohne die richtige Schatzkarte keine Chance haben, schließen sie sich erneut Kid und dem kleinen Mönch an. (Text: MDR)