Die Mosel

D 2017 (90 Min.)
  • Dokumentation
  • Natur
Die Innenstadt von Metz ist von Kanälen und Seitenarmen der Mosel durchzogen. Der Temple Neuf, eine evangelische Kirche, liegt auf einer Halbinsel im Fluss. – Bild: HR/​SWR/​Thomas Förster
Die Innenstadt von Metz ist von Kanälen und Seitenarmen der Mosel durchzogen. Der Temple Neuf, eine evangelische Kirche, liegt auf einer Halbinsel im Fluss.

Steile Hänge und grandiose Aussichten: Die Mosel ist einer der atemberaubendsten Flüsse Deutschlands. Aber die Arbeit an ihren Ufern ist noch nie einfach gewesen. Dennoch entscheiden sich gerade junge Menschen wieder für ein Leben an der Mosel – in Frankreich, Luxemburg und Deutschland. Zu ihnen gehören auch Rebecca Materne und Janina Schmitt, die einer neuen Generation von Winzern angehören. Rebecca Materne kommt aus dem Ruhrgebiet, Janina Schmitt aus Hessen. 2012 haben die Freundinnen ein Weingut in Winningen bei Koblenz gepachtet.

Seither bauen sie an den Steilhängen mit einer Neigung von mehr als 50 Grad Riesling an – ohne Einsatz von Maschinen, ohne Pestizide. Das Leben der beiden ist geprägt durch die Unwägbarkeit des Wetters und harte Arbeit: Rebenbinden im Frühjahr, Flaschenabfüllung im Sommer, Traubenlese im Herbst. Ohne die Hilfe von Familie und Freunden wäre das nicht zu schaffen. Wenn beide einmal vom Weinbau leben wollen, muss ihr Unternehmen wachsen. Doch da sind „Materne & Schmitt“ optimistisch. Die Menschen an der Mosel lieben ihre Heimat.

Der Fluss bietet Geborgenheit. Und deshalb leben in manchen Orten an der Mosel Bräuche und Traditionen wie vor Jahrhunderten fort. Im französischen Contz-les-Bains, im Dreiländereck von Frankreich, Luxemburg und Deutschland, bereiten junge Männer zum Johannistag ein grandioses Spektakel vor: Ein riesiges Holzrad soll brennend von einem Berg bis hinunter in den Fluss rollen. Klappt das, dann verheißt es eine gute Ernte. In Traben-Trarbach schleppen die „Stadtschröter“ einen Baumstamm durch den Ort, um ihn als Zunftbaum am Moselufer aufzustellen.

Schröter waren einmal unentbehrlich für den Weinhandel. Sie wuchteten die gefüllten Fässer aus den Kellern, um sie auf Schiffe zu verladen. Das Aufkommen der Weinpumpe ließ das Handwerk aussterben. Die Mosel in Frankreich hat sich infolge des Strukturwandels komplett verändert – anstelle von Fördertürmen und Eisenhütten sind immer mehr Naturschutzgebiete entstanden. Die Menschen in Lothringen erleben die Mosel neu: In Épinal ist es für Jugendliche „cool“, Kajak zu fahren; durch das Stadtzentrum verläuft ein Wildwasserkanal.

Und in Metz verbringen die Ruderer sportliche Stunden bei einer Tour durch das historische Zentrum. Lothringen ist berühmt für Mirabellen. Der größte Teil der europäischen Produktion stammt aus dem Moseltal südlich von Metz. Mélanie Bigeard-Demange destilliert die Früchte zu „Eau de Mirabelle“, Mirabellenbrand. Zur Destillerie gehören 1500 Mirabellenbäume, alle müssen in nur wenigen Tagen abgeerntet und sortiert sein. Sonst verlieren die Früchte Geschmack und Aroma. Leben und Arbeit an der Mosel haben sich verändert.

Auch die Fischer müssen sich umstellen und verdienen ihr Geld im Naturschutz – so wie Thomas Weber. Der junge Mann hat sein Studium aufgegeben, um die Fischerei seines Vaters zu übernehmen. In Moselkern versucht Brigitte Pappe, die traditionelle Wollindustrie wiederzubeleben. Sie will in der ehemaligen Wollfabrik wieder Tuche weben lassen – ausschließlich aus Wolle, die aus der Region stammt. „Moseltweed“ heißt das Projekt. Die Mosel bietet vielen eine Perspektive. Der Film stellt entlang des Flusses Menschen mit Ideen, Tatkraft und ambitionierten Zielen vor. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere10.12.2017SWR Fernsehen

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