Die Lachs-Industrie

Einst war Lachs eine Delikatesse. Heute ist er ein Massenprodukt, da er in riesigen Aquakulturen gezüchtet wird und preiswerter ist als beispielsweise Kabeljau oder Heilbutt. In den letzten Jahren ist der Zuchtlachs jedoch wegen des Einsatzes von Antibiotika und Pestiziden in Verruf geraten. Man spricht mitunter sogar von giftigem Lachs. Was ist dran an diesen Vorwürfen? Der Hamburger Küchenchef Thomas Sampl macht sich auf den Weg zu Lachsfarmern, Wissenschaftlern und Händlern. Lachs, der in Deutschland verzehrt wird, kommt zu mehr als 90 Prozent aus Norwegen. Rund 400 Millionen Lachse schwimmen hier in Meeresgehegen.

Die Aquakultur hat zwar Fortschritte gemacht, aber es gibt dennoch viele Probleme. Der Lachs ist ein Raubfisch und ernährt sich in freier Wildbahn vor allem von Fischen. In der Zucht ist diese Fütterung allerdings limitiert. Deshalb stellen die Lachsfarmer auf vegetarisches Futter um. Das hat vor allem auf den Omega-3-Gehalt des Lachses Einfluss. Das Pestizid Ethoxyquin, mit dem das Futter für den Lachs haltbar gemacht wird, ist in Europa verboten. Als Konservierungsmittel ist es jedoch erlaubt, weil es bisher keine Alternative gibt. Wie viel giftiges Ethoxyquin ist im Lachs nachweisbar? Und wie gefährlich ist das? Das Hauptproblem der Züchter sind Lachsläuse, die sich als Folge der Massenzucht ausbreiten.

Eine Plage, die nicht beherrscht wird und die den Verdacht nährt, dass die Lachszucht in den Fjorden ausgereizt sein könnte. Doch die Züchter in Norwegen wollen noch mehr Lachs produzieren. Durch die wachsende Nachfrage steigt der Lachspreis. Mehrere Firmen sind bereits an der Börse. Sie wollen mit Meeresfabriken die Lachszucht revolutionieren. Eine Sendung über ein Geschäft, das mit seinem eigenen Erfolg zu kämpfen hat. (Text: SWR)