Die Katze
- F / I 1971 (Le chat, 86 Min.)
- Drama

Die einst große Liebe von Clémence und Julien hat sich nach zwanzig Ehejahren in Boshaftigkeit und kleinlichen Nervenkrieg verwandelt. Julien spricht kaum mit seiner Frau, schenkt aber seine ganze Zuneigung einer zugelaufenen Katze. Aus Eifersucht und voller Verzweiflung erschießt Clémence eines Tages das Tier. Es ist rund 20 Jahre her, dass die Akrobatin Clémence (Simone Signoret) die Welt des Zirkus aufgab, um den Buchdrucker Julien (Jean Gabin) zu heiraten. Es war die große Liebe. Inzwischen ist Julien sechzig geworden, Clémence fünfzig. Nicht nur das Viertel, in dem sie leben, hat sich in dieser Zeit verändert.
So hässlich, wie es um sie herum aussieht, geht es auch in ihrer Ehe zu. Julien spricht kaum noch mit seiner Frau, er geht seine eigenen Wege. Zärtlich ist er nur zu seiner zugelaufenen Katze. Clémence hasst das Tier dafür, denn sie liebt Julien immer noch, auch wenn es sie Überwindung kostet, ihm das zu sagen. Er jedoch lässt sie fühlen, dass sie ihm nichts mehr bedeutet. Mitunter geht er zu der jüngeren Nelly (Annie Cordy). Und die Katze, die pflegt und hätschelt er. Nach einer der üblichen, hässlichen Streitereien erschießt die verzweifelte Clémence das Tier. Julien verlässt daraufhin das Haus und zieht zu Nelly.
Es soll der endgültige Bruch sein, aber Julien hält nicht lange durch. Selbst sein Hass bindet ihn irgendwie an Clémence und so kehrt er zu ihr zurück. Sprechen werde er allerdings nie wieder mit ihr, droht er. „Die Katze“, der zweite Film anlässlich des 110. Geburtstags von Jean Gabin (1904–1976) im MDR FERNSEHEN, entstand nach einem Roman von Georges Simenon. Wie auch in seinen weltberühmten Kriminalromanen (dessen bekannteste Schöpfung Kommissar Maigret Gabin mehrfach spielte), zeichnet sich „Die Katze“ durch eine „detaillierte Skizzierung der Charaktere und des sie umgebenden Milieus“ (Cinema Filmlexikon) aus, die von Pierre Granier-Defferes Regie exzellent umgesetzt wurde.
„Die Katze“ gehört zu Gabins letzten Filmen, er freute sich über die Zusammenarbeit mit Granier-Deferre, den er ob seiner Zurückhaltung, Sensibilität und seines Talentes schätzte, ebenso wie über Simone Signoret als seine Partnerin, mit der er noch nie gemeinsam vor der Kamera stand. In ihrer Autobiografie erzählt sie, wie „bewundernswert“ sie sich mit Gabin verstanden habe: „Wir haben uns zärtlich geliebt, als wir im Film die Hassenden spielten“. Beide wurden für den Film in Berlin 1971 mit dem „Silbernen Bären“ ausgezeichnet. (Text: MDR)
Originalsprache: Französisch
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