Die Heimkehr

D 2012 (89 Min.)
  • Drama
  • Gesellschaft
  • TV Movie
Der Bürgermeister (Herbert Knaup, Mitte) möchte erreichen, dass Katarina Entriß (Heike Makatsch) das stillgelegte Fabrikgelände dem zurückgekehrten August Staudenmeyer (August Zirner, links) für seine geplante Fabrik zur Verfügung stellt. – Bild: ORF
Der Bürgermeister (Herbert Knaup, Mitte) möchte erreichen, dass Katarina Entriß (Heike Makatsch) das stillgelegte Fabrikgelände dem zurückgekehrten August Staudenmeyer (August Zirner, links) für seine geplante Fabrik zur Verfügung stellt.

Szenenbild: Christian Strang August Staudenmeyer kehrt nach 30 Jahren Abwesenheit als wohlhabender Mann in seine Heimatstadt Gerbersau zurück. Zunächst wird der erfolgreiche Geschäftsmann mit offenen Armen aufgenommen. Doch als er sich für die im Ort geächtete Witwe Katharina Entriß einsetzt, gerät er ins Abseits. August erkennt, dass sich die Engstirnigkeit der Gerbersauer keineswegs verändert hat. Um eine Erfahrung und um eine Liebe reicher verlässt er die Heimat ein zweites Mal. * Mit einem Erdbeerbäumchen von der Krim als Erinnerungsstück kehrt August Staudenmeyer seinen Heimatort Gerbersau zurück.

Vor 30 Jahren verließ er die Stadt im Unfrieden. Nun hat er Sehnsucht nach vertrauten Gerüchen, heimatlichen Klängen und der Landschaft des Schwarzwalds. In Amerika und Russland zu Wohlstand gekommen, will er sich niederlassen und ein neues Unternehmen gründen. Offen und neugierig begegnet August der fremdgewordenen Heimat. In der kleinen Stadt erregt er Aufsehen, Bürgermeister und Honoratioren umwerben den wohlhabenden Rückkehrer. August selbst freut sich besonders über die Wiederbegegnung mit Hermann Mohr, seinem besten Freund aus Schultagen, den er wie früher Mohrle nennt.

Anders als August hat der begabte Zeichner und Karikaturist Mohrle die Enge seiner Heimatstadt nicht verlassen, obwohl sein Talent dort nie richtig anerkannt wurde und er nur mühsam seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Zunächst amüsiert August sich über die Beflissenheit der Gerbersauer genauso wie über die pietistische Frömmelei bei seinem Vetter Lukas Pfrommer. Das ändert sich, als er Katharina Entriß kennenlernt und sich für sie interessiert.

Die verwitwete Frau lebt sehr zurückgezogen, kümmert sich um ihre geistesschwache Schwägerin Berta und um ihren Garten, der unter der Fürsorge üppig blüht. In der Stadt muss August immer wieder beobachten, wie Katharina ausgeschlossen und geschnitten wird. Mit ihrer Zurückhaltung und ihrer Unabhängigkeit ist sie den Gerbersauern offensichtlich ein Dorn im Auge. Es gibt Gerüchte über ihren schlechten Lebenswandel, mit dem sie schon zwei Männer ins Grab gebracht habe. Einzig Hermann Mohr ist Katharina ein ergebener Freund, der seine Verehrung scheu für sich behält.Unter dem Vorwand, sie kümmere sich nicht genug um ihre Schwägerin, versuchen der Bürgermeister und die Spitzen der Gesellschaft bei Tage, sie aus der stillgelegten Spinnerei zu vertreiben.

In der Dämmerung dagegen bedrängt der Bürgermeister die reizvolle Frau mit seinen Anträgen. Augenscheinlich hat sich in Gerbersau weniger geändert, als August gehofft hatte. Engstirnigkeit und kleinliche Ängste herrschen wie eh und je in vielen Köpfen. Er, nach seinen Erfahrungen im Ausland ebenfalls ein Außenseiter, fühlt sich der ausgegrenzten Katharina verbunden.

Aber es fällt Katharina schwer, seine vorsichtigen Annäherungen zu akzeptieren. Dass August sich für die verachtete Katharina einsetzt und bei einem Besichtigungstermin in der Fabrik sogar gegen den Bürgermeister und die übrigen Honoratioren offen ihre Partei ergreift, schadet auch seinem Ansehen. Selbst Mohrle hält das für einen Fehler. Er bedrängt den alten Freund, sich an Gerbersauer Gewohnheiten anzupassen, wenn er in der Stadt wieder heimisch werden will.

August erkennt, dass sein Traum von einem glücklicheren Neuanfang in der Heimat wenig Aussicht auf Erfüllung hat. Er will mehr vom Leben, als die Gerbersauer akzeptieren oder auch nur denken wollen. Und so folgt er einer Einladung nach Ulm, um sich ein mögliches Gelände für die geplante Baumwollspinnerei anzusehen. Doch kaum ist er weg, ereignet sich bei Katharina eine Katastrophe: Leonore, die frustrierte Ehefrau des Bürgermeisters, die ihren Mann schon lange mit ihrem stadtbekannten Hang zum Alkohol provoziert, steckt in ihrer Eifersucht auf Katharina heimlich das Haus der Entriß an.

Berta, allein zuhause, gerät in Panik und kommt in Flammen und Rauch um. Als August von dem Unglück erfährt, eilt er sofort nach Gerbersau zurück. Er geht direkt zu Katharina und versucht, die Trauernde zu trösten. Das schreckliche Geschehen, an dem der Amtsarzt auch noch Katharina die Schuld gibt, bestärkt ihn in seinem Entschluss: Er wird Gerbersau wieder verlassen und sich anderswo ganz frei eine neue Existenz aufbauen. Am liebsten möchte er dabei Katharina an seiner Seite haben. Und auch sie ist jetzt bereit, ihm ihr Herz zu öffnen. (Text: SWR)

Viele Filme des 1949 in München geborenen Regisseurs Jo Baier spielen in Bayern. Nach seinem Debüt mit dem Kurzfilm „Rauchnacht“ (1984) folgten weitere Spielfilme wie „Wildfeuer“ (1991) „Hölleisengretl“ (1995) oder „Das Ende ist mein Anfang“ (2010) mit Bruno Ganz. 1999 führte Baier Regie beim Dreiteiler „Der Laden“ (Adolf-Grimme-Preis) und 2010 bei „Henri IV“. Der US-amerikanisch-österreichische Darsteller August Zirner absolvierte seine Schauspielausbildung am Max Reinhardt Seminar in Wien. Im Fernsehdrama „Schlaflos“ (2009, Regie: Isabel Kleefeld) überzeugte er an der Seite von Senta Berger in der Rolle des engagierten Forensikers Dr. Borchert. Auf der Kinoleinwand war Zirner unter anderem in Peter Gersinas „Sams im Glück“ (2012) oder in Barbara Alberts „Die Lebenden“ (2012) zu sehen. (Text: ARD)

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