Die Erscheinung

Jacques ist ein erfahrener Kriegsreporter, der seit der Rückkehr von einem Einsatz in Syrien, bei der sein Fotograf und Freund vor seinen Augen getötet wurde, zurückgezogen lebt. Sein Ruf als unparteiischer Ermittler erregt die Aufmerksamkeit des Vatikans, der ihn beauftragt, einer kanonischen Kommission vorzustehen, die mehrere Erscheinungen der Jungfrau Maria untersuchen soll, die ein junges Mädchen namens Anna in einem kleinen Dorf in den französischen Alpen erlebt haben soll. Anna hat im Dorf eine beeindruckende Anhängerschaft gewonnen, ist aber hin- und hergerissen zwischen ihrem Glauben und den vielen Bitten, die an sie gestellt werden, unter anderem von Pilgern, die in ganzen Busladungen das Dorf aufsuchen, das sich im Übrigen dem Devotionalienhandel verschrieben hat.

Nach und nach entdeckt Jacques die Geheimnisse um die Erscheinungen, aber auch verborgene Hintergründe und Zwänge, die für den Druck, der auf Anna lastet, verantwortlich sind. Jacques wird mit den gegensätzlichen Ansichten von Klerikern und Skeptikern konfrontiert und muss feststellen, dass sein eigener Glaube dadurch zutiefst erschüttert wird. In „Die Erscheinung“ geht es um das Sichtbare und das Unsichtbare, um das, was sich unseren Sinnen offenbart und sich ihnen entzieht. Die Szenen zwischen Anna, der jungen mystischen Seherin, und Jacques, dem skeptischen Journalisten, sind höchst eindringlich – und für Jacques der Anfang eines Weges heraus aus der Krise und zur Bewältigung seines Traumas. (Text: arte)