Der Schrei der Eule

Der Sonderling Robert zieht von der Stadt aufs Land. Als er eines Tages zufällig in einem abgelegenen Haus die attraktive Jenny beobachtet, wird er zum Voyeur und beginnt die junge Frau regelmäßig zu beobachten. Eines Abends entdeckt Jenny ihn – und lädt ihn überraschend in ihr Haus ein. Sie ist überzeugt, dass es sich bei ihrer Begegnung um eine schicksalhafte Fügung handelt. Bald verlässt sie für Robert ihren jähzornigen Freund Greg – der bald darauf verschwindet. Nachdem seine Ehe gescheitert ist, zieht der menschenscheue Designer Robert Forrester von der Großstadt aufs Land.

Tatsächlich tritt bald eine neue Frau in Roberts Leben, wenngleich diese zunächst nichts von ihrem Glück ahnt: Denn als er eines Tages die attraktive Jenny beobachtet, wird Robert zum Voyeur und beginnt die junge Frau regelmäßig in ihrem abgelegenen Haus zu beobachten. Eines Abends entdeckt Jenny ihren heimlichen Verehrer. Doch anstatt die Polizei zu rufen, bittet sie Robert herein. Und auf einmal scheinen die Rollen sich umzukehren: Jenny ist überzeugt, dass die Begegnung mit Robert ein Wink des Schicksals ist.

Sie trennt sich sogar von ihrem gewalttätigen Freund Greg, um ganz für Robert da zu sein. Dieser ist von der Situation völlig überfordert und realisiert nicht, wie er sich immer tiefer in ein unheilvolles Netz aus Obsessionen und Intrigen verstrickt. Nach einem Streit mit Greg ist dieser plötzlich verschwunden. Robert gerät unter Mordverdacht. Fassungslos muss er zusehen, wie sich sein Leben durch eine zufällige Begegnung in einen Albtraum verwandelt.

Patricia Highsmiths Roman „Der Schrei der Eule“ wurde erstmals 1987 von Claude Chabrol für das Kino adaptiert. Trotz des großen Vorbilds gibt Regisseur Jamie Thraves seiner Neufassung einen ganz eigenen Tonfall, ohne dabei jene Qualitäten aus dem Blick zu verlieren, die Highsmiths Romane ausmachen: eine elegante, schnörkellose Erzählweise, ironische Distanz und ein kühl sezierender Blick auf die Charaktere. Durch immer neue Wendungen spielt der Film mit der Verunsicherung des Zuschauers, der irgendwann nicht mehr weiß, welcher Figur er noch trauen kann.

Gewiss nicht Robert alias Paddy Considine, der auch in der britischen Krimi-Trilogie „Yorkshire Killer“ nachhaltigen Eindruck hinterließ. Julia Stiles, die man bislang vor allem aus Komödien wie „Mona Lisas Lächeln“ kannte, zeigt als Femme fatale eine überraschend düstere Seite. „Stimmungsvoller Psychothriller mit guten Darstellern, dessen latente Spannung sich aus der Doppelbödigkeit seiner Figuren speist.“ (Lexikon des Internationalen Films) (Text: BR Fernsehen)