Der Nachtarzt

Mikaël, Notarzt, ist sechs Nächte in der Woche im Dienst, sehr zum Leidwesen seiner Frau, mit der er sich auf Englisch streitet, damit die Kinder es nicht verstehen. Mikaël ist einer der wenigen, die bereit sind, Drogenabhängige zu behandeln und sogar in seinem Auto zu verarzten. Beziehungsweise stellt er ihnen ein Rezept für Subutex aus, ein Mittel, das Entzugserscheinungen vermeidet. Und nicht nur ein Rezept, sondern einen ganzen Schwung: um seinem Cousin Dimitri, der eine Apotheke hat, aus einer finanziellen Notlage zu helfen. Das Subutex landet auf dem Schwarzmarkt und wird von einer Medikamenten-Mafia nach Osteuropa vertickt. Wegen der Anzahl der Subutex-Verordnungen gerät Mikaël ins Visier der Kassenärztlichen Vereinigung. Als er Dimitri erklärt, dass er aufhören will, verlangt dieser noch mehr Einsatz: Mikaël soll jetzt auch gefälschte Rezepte für ein anderes Medikament ausstellen, das wegen seiner oft tödlichen Nebenwirkungen in den USA schon nicht mehr auf dem Markt ist.

Als er sich weigert, erpresst ihn Dimitri mit einer Drohung: Die Drogenmafia werde sich an seiner Familie rächen … Während Mikaël einen gefährlichen Befreiungsschlag wagt, hat ihn seine Frau längst vor die Tür gesetzt. Und dann ist da noch Sofia, Dimitris Verlobte, mit der Mikaël eine Affäre hat. In dieser Nacht muss Mikaël sein Schicksal in die Hand nehmen … „Der Nachtarzt“ ist ein Film noir, der die sozialen und kriminellen Abgründe der Pariser Nacht zeigt – und einen brillanten Vincent Macaigne. (Text: arte)