Der Mensch Adam Deigl und die Obrigkeit

Adam Deigl, der untadelige, aber etwas langsame Lagerverwalter eines kleinen Baugeschäftes, kauft von seinem Freund Beilngriesser ein kleines Grundstück. Das Geld hat er ihm beim Notar treuherzig und bar auf den Tisch gelegt.

Wenn nun, so kombiniert Frau Deigl, der Beilngriesser ihm dieses Geld leihen würde zum Hausbau – mit mehr Profit für beide und ganz ohne Einschaltung einer Bank? Beilngriesser willigt ein. In derselben Nacht wird Beilngriesser erschlagen aufgefunden. Wer anders kann der Täter sein als dieser Deigl, der das Geld hat und dessen Begründung dafür der Obrigkeit denn doch allzu naiv erscheint.

Überrollt von den drängenden Verhörmethoden und den scheinbar so einleuchtenden Formulierungen, zieht Adam Deigl es vor, zur Strafmilderung ein falsches Geständnis zu unterschreiben. Er hält es für nützlicher, eine Tat zu gestehen, die er nicht begangen hat, als sich gegen die Obrigkeit aufzulehnen. (Text: BR)