Der Klosterjäger

In den Bergen begegnet Haymo, der Klosterjäger des fürstlichen Propstes von Berchtesgaden, der bildhübschen Gittli. Sie ist die Schwester des armen Bauern Wolfrat. Wolfrat ist in großer Not, weil der harte Klostervogt Anselmus seine Bitte um Stundung des Lehenzinses abgeschlagen hat. So lässt er sich vom Eggebauern überreden, gegen Geld einen der wertvollen Steinböcke des Propstes zu erlegen. Nach einem alten Aberglauben soll das Tierblut seinem kranken Kind und das Tierherz dem kranken Weib des Eggebauern Heilung bringen. Wolfrat erlegt den Steinbock. Beim Ausweiden des Tieres wird er von Haymo gestellt. Aus Verzweiflung und Angst sticht er ihn nieder und flieht.

Als Gittli hört, dass der Mann, den sie liebt, oben in seinem Blute liegt, stürmt sie hinauf in die Berge. Sie findet Haymo und pflegt ihn. Aus Dankbarkeit gibt ihr der Jäger das Versprechen, den Bruder nicht zu verraten. Er hält sein Wort, als Propst Heinrich eine Untersuchung durchführt. Der Propst hat längst die Hintergründe der Tat erkannt. Vorsichtig stellt er Wolfrat auf die Probe, der daraufhin ein volles Geständnis ablegt. Beim Abstieg ins Tal führt Wolfrat das Pferd mit dem verletzten Haymo. Der Tross wird von einem Bären angefallen. Wolfrat stürzt sich auf das Tier und rettet so Haymo das Leben, wird aber selbst schwer verletzt.

Im Glauben, seine letzte Stunde sei gekommen, gesteht er dem Grafen Dietwald, dem ruhelosen Begleiter des Propstes, dass Gittli nicht seine Schwester ist, sondern dass er sie als Kind während des Krieges aus der brennenden Falkenburg gerettet habe. Graf Dietwald erkennt in ihr seine Tochter. Haymo aber glaubt, das „Herrenkind“ nun für immer verloren zu haben, und will in die Einsamkeit der Berge zurückkehren. Die Liebe der beiden jungen Menschen überwindet jedoch alle Hindernisse, und Haymo, zum neuen Wildmeister des Propstes ernannt, darf Gittli zur Frau nehmen. (Text: rbb)