Der große Kater

CH / D 2010 (Der grosse Kater, 88 Min.)
  • Literaturverfilmung
Weil Katers (Bruno Ganz, re.) Ehefrau nicht beim Staatsempfang erscheint, werden seine Assistentin Dr. Bässler (Christiane Paul) und sein Pressesprecher Magun (Justus von Dohnányi, Mitte) immer nervöser. – Bild: ARD Degeto
Weil Katers (Bruno Ganz, re.) Ehefrau nicht beim Staatsempfang erscheint, werden seine Assistentin Dr. Bässler (Christiane Paul) und sein Pressesprecher Magun (Justus von Dohnányi, Mitte) immer nervöser.

Bern. Der Schweizer Bundespräsident , von seinen Freunden »Kater« genannt, befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Mit beinahe lässiger Nonchalance hat er es zum höchsten Amt des Landes gebracht und sonnt sich in der Macht. Doch am Vortag des offiziellen Staatsbesuchs des spanischen Königspaars kann er die Wolken am Horizont nicht mehr ignorieren. Seine Popularitätswerte sind im Keller, und in der Partei rumort es gegen ihn.

Kater entschliesst sich kurzerhand, den Staatsbesuch durch seinen Pressechef Magun (Justus von Dohnányi) zu einem Medienspektakel aufbauschen zu lassen. Das sollte Kater für die bevorstehende Wiederwahl ins richtige Licht rücken. Doch im Hintergrund braut sich ein viel grösseres Gewitter zusammen. Katers engster Verbündeter, Fraktionschef Doktor Stotzer alias Pfiff , plant mithilfe des päpstlichen Nuntius eine perfide Intrige. Kater und Pfiff kennen sich seit ihrer Jugend, gemeinsam kamen sie nach oben. Doch seit dem Tag, als Kater Marie heiratete, die ursprünglich mit Pfiff verlobt war, ist ihre Freundschaft getrübt.

Nun sieht Pfiff die Möglichkeit zur Rache gekommen. Er verleitet die Präsidentengattin zum Glauben, Kater habe persönlich einen Besuch am Spitalbett ihres krebskranken Sohnes als Teil des offiziellen Damenprogramms angeordnet. Marie ist untröstlich. Sie glaubt, Kater wolle politischen Kredit aus der medialen Ausschlachtung der bisher geheimgehaltenen Krankheit ihres Sohnes schlagen. Vergeblich versucht Kater, Marie zu beschwichtigen. Aus Protest bleibt sie dem offiziellen Empfang am Abend fern. Bis kurz vor dem Gala-Diner kann Kater das Schlimmste abwenden und das Fehlen seiner Gattin dem König und der Königin gegenüber charmant überspielen.

Doch immer noch fehlt jede Spur von Marie. Der diplomatische Eklat und damit Katers endgültiges Ende stehen kurz bevor. Doch da erscheint Marie in letzter Sekunde. Zu spät realisiert Kater, dass sie nicht gekommen ist, um den Abend zu retten. Mit einer Tirade mitten im Diner wirft sie ihm vor, seine eigene Familie zu zerstören. Der Skandal ist perfekt. Kater befindet sich im freien Fall.

In Fredi M. Murers «Vitus» verlieh Bruno Ganz als liebevoller Grossvater dem Wunderkind Flügel. Mit eindrucksvoller Präsenz und Glaubhaftigkeit glänzt er nun im «grossen Kater» in der Rolle eines Schweizer Bundespräsidenten, der sich mit aller Kraft und List gegen die intriganten Pläne seiner Feinde wehrt. Die schweizerisch-deutsche Koproduktion wartet mit einem renommierten internationalen Cast auf. Neben Bruno Ganz spielen Marie Bäumer, Ulrich Tukur, Christiane Paul, Edgar Selge, Marek Kondrat, Justus von Dohnányi, Martin Rapold, Stefan Gubser, Walo Lüond und andere. Der grosse Kater« basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Thomas Hürlimann. Der 1998 erschienene Roman ist nach wie vor hochaktuell. Das ist mit ein Grund, weshalb die filmische Umsetzung in die heutige Zeit übertragen wurde.

Brisant ist der autobiographische Hintergrund: Thomas Hürlimanns Vater war selbst Bundesrat und empfing in seinem Präsidialjahr das spanische Königspaar zu einem Staatsbesuch. (Text: SRF)

Wolfgang Panzers Film „Der große Kater“ basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Thomas Hürlimann, dessen Vater Hans Schweizer Bundesrat und Bundespräsident war und als Vorbild für die Figur des Kater diente. Dietmar Güntsche und Wolfgang Behr von Neue Bioskop Film erhielten für den Film beim Bayerischen Filmpreis 2009 den Produzentenpreis. Bruno Ganz wurde in der Schweiz geboren und machte als Schauspieler international Karriere. Er spielte am Theater in Göttingen und Bremen und erstmals 1960 in Karl Suters „Der Herr mit der schwarzen Melone“ im Film. Durch seine Rolle des Jonathan in Wim Wenders’ „Der amerikanische Freund“ wurde er international bekannt. Für die Kleist-Verfilmung „Die Marquise von O …“ von Eric Rohmer wurde Ganz 1976 beim Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet. Es folgten zahlreiche weitere herausragende Rollen, beispielsweise in Wim Wenders’ „Der Himmel über Berlin“ oder in der romantischen Komödie „Brot und Tulpen“ von Silvio Soldini, für die er unter anderem 2001 den Schweizer Filmpreis verliehen bekam. Seine Verkörperung Adolf Hitlers in Oliver Hirschbiegels „Der Untergang“ brachte ihm den Bambi sowie Nominierungen für den Deutschen und den Europäischen Filmpreis ein. Er spielte in Uli Edels „Der Baader Meinhof Komplex“ (2008), an der Seite von Senta Berger in Sophie Heldmans „Satte Farben vor Schwarz“ (2010) und die Hauptrolle des Tiziano Terzani in Jo Baiers „Das Ende ist mein Anfang“ (2010). Gleichzeitig blieb Ganz dem Theater treu und stand bei den Salzburger Festspielen und den Münchner Kammerspielen auf der Bühne. Er ist Träger des Iffland-Ringes, der Auszeichnung als bedeutendster Schauspieler auf deutschsprachigen Bühnen. Ihm ist ein Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin gewidmet und 2010 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Europäischen Filmpreis gewürdigt. Ulrich Tukur gab schon während seiner Ausbildung an der Schauspielschule Stuttgart in Michaels Verhoevens „Die weiße Rose“ sein Filmdebüt. Nach Beendigung des Studiums hatte er ein Engagement an den Städtischen Bühnen Heidelberg. Er spielte einen SS-Offizier in Peter Zadeks „Ghetto“ und ging dann an das Deutsche Schauspielhaus Hamburg. Neben seiner Arbeit als Musiker in der erfolgreichen Tanzkapelle „Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys“ ist Tukur auch durch zahlreiche Filmproduktionen bekannt. Er spielte in Reinhard Hauffs „Stammheim“ die Rolle des Andreas Baader und wirkte in Michael Verhoevens „Mutters Courage“ und Jo Baiers „Stauffenberg“, aber auch in internationalen Produktionen wie Steven Soderberghs „Solaris“ mit. Für seine Rolle in „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck bekam er 2006 den Deutschen Filmpreis, für das Drama „John Rabe“ von Florian Gallenberger unter anderem den Bayerischen und den Deutschen Filmpreis als bester Darsteller verliehen. Seit Ende 2010 verkörpert Tukur den „Tatort“-Ermittler Felix Murot, für den er schon 2011 mit der Folge „Wie einst Lilly“ die Goldene Kamera als bester deutscher Schauspieler erhielt. Marie Bäumer wurde in Düsseldorf geboren und absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. Ihr Kinodebüt gab sie 1996 in Detlev Bucks Erfolgskomödie „Männerpension“. Als Barfräulein Uschi begeisterte sie in Bully Herbigs Spielfilm „Der Schuh des Manitu“ ein Millionenpublikum und bekam dafür 2001 den Jupiter als beste deutsche Darstellerin verliehen. Nachdem sie 2003 für ihre Rolle in Oskar Roehlers „Der alte Affe Angst“ mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde, spielte sie 2005 in „Wellen“ von Vivian Naeve die Gräfin Alice, für deren Verkörperung sie die Goldene Kamera bekam. Als Stella in der preisgekrönten zehnteiligen Serie „Im Angesicht des Verbrechens“ von Dominik Graf überzeugte sie an der Seite von Max Riemelt und Ronald Zehrfeld und erspielte sich den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Besondere Leistung Fiktion“. 2010 war Marie Bäumer. (Text: rbb)

Deutsche TV-Premiere06.01.2012arteDeutscher Kinostart28.10.2010

Originalsprache: Schweizerdeutsch

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