Der Dieb von Paris
- F / I 1967 (Le Voleur, 120 Min.)
- Krimi
- Komödie

Paris am Ende des 19. Jahrhunderts: In der französischen Hauptstadt treibt ein Einbrecher sein Unwesen, doch nicht irgendein dahergelaufener Halunke, sondern ein echter Profi, der in Stil und Habitus seinen Opfern zum Verwechseln ähnelt. Der elegant gekleidete Herr durchstreift nachts die besseren Viertel und räumt in unbeirrbarer Ruhe die Villen der reichen Oberschicht aus. Georges Randal, der mit Melone und Gehrock den Anschein eines feinen Herrn weckt, ist dabei weder wahllos noch gierig: Er geht mit der meditativen Ruhe eines Mannes vor, der Meister seines Fachs ist.
Er zerschlägt mit passgenau platzierten Hieben das Glas der Vitrinen voller Kostbarkeiten, schneidet Gemälde fachmännisch aus dem Rahmen und bricht Sekretäre und Kommoden mit wenigen Handgriffen auf. Während Georges die Wertgenstände zusammenträgt, erinnert er sich an seine Vergangenheit, die ihn zu dem Meisterdieb gemacht hat, der er heute ist: Von seinem Vormund ums Erbe gebracht, war sein erster Diebstahl eine Geste ausgleichender Gerechtigkeit und ein Akt der Emanzipation. Auf dieser Philosophie des Stehlens, geschärft durch die Begegnung mit dem Meisterdieb und Philosophen Abbé Félix La Margelle, gründet sein „Berufsethos“.
Vom Abbé lernt er auch, dass es genau zwei Sorten Menschen gibt: Bürger und Diebe – Angepasste und mutige Einzelgänger. So wird Georges zum Antihelden, der sich ebenso wenig mit der Gesellschaft identifizieren kann, wie diese ihm Raum und Anreiz für ein gewöhnliches Leben im Rahmen ihrer Gesetze bietet. Das Stehlen ist für Georges zur Identität geworden: Selbst als er bereits ein reicher Mann ist, geht der Dieb von Paris seinem Gewerbe weiter nach. (Text: arte)
Ein skeptischer und bildstarker Film, der sich weder der Tradition noch der Revolte verschreibt und seine von Jean-Paul Belmondo verkörperte Hauptfigur als routinierten Unterwanderer einer leidenschaftslosen Gesellschaft zeigt. Das Drehbuch verfasste Regisseur Louis Malle gemeinsam mit dem französischen Schriftsteller Jean-Claude Carrière. (Text: arte)
Originalsprache: Französisch
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Cast & Crew
Reviews & Kommentare
Stefan_G (geb. 1963) am
Lief seit 20003 fast ununterbrochen immer auf "MGM".
Hatte ich zuerst 1977 im ZDF (meine ich) gesehen - in schwarzweiß noch!!
Nach 40 Jahren sehe ich den Film in ein paar Minuten auf "arte" wieder - diesmal aber in Farbe...
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