Das Schicksal des Freiherrn von Leisenbohg

Wien zur Jahrhundertwende. Seit Jahren liebt der Baron Leisenbohg die schillernde Opernsängerin Claire Hell. Die flüchtigen Versprechen an den Baron entwickeln sich zu einem Spiel zwischen Schein und Realität – das der Film als Topos zwischen Liebe und Leidenschaft erzählt. Doch die Hoffnungen des hochmütigen Freiherrn platzen zunächst: Claire heiratet den okkulten Fürsten Richard, der bald darauf verunglückt. Zurück an der Oper, verliebt sich die Witwe kurzerhand in den Sänger Siegfried aus Norwegen. Doch warum verführt sie jetzt, eine Nacht vor der geplanten Abfahrt, den Baron Leisenbohg? (Text: arte)

Molinaros „Schicksal des Freiherrn von Leisenbohg“ beruht auf der gleichnamigen Novelle von Arthur Schnitzler. Es ist ein „Melodrama um Liebesleid und Realitätsverlust“ (Filmdienst), das Schnitzlers Beschäftigung mit dem Spiritismus aufgreift. Molinaro ergründet die verhängnisvolle Suche einer getriebenen Oberschicht im Wien des frühen 20. Jahrhunderts nach der Metaphysik der Liebe. Er zeichnet die dekadenten Züge eines Spiritualismus nach, der aus der Sehnsucht einer sozialen Elite nach Sinn und Verortung in der Welt erwächst. (Text: arte)