Coogans großer Bluff
- USA 1968 (Coogan’s Bluff, 90 Min.)
- Action

Actionfilm von Don Siegel mit Clint Eastwood, Lee J. Cobb und Susan Clark in den Hauptrollen. Um einen entflohenen Mörder zu überführen, wird Sheriff Walt Coogan von Arizona nach New York geschickt. Dort jagt er den erneut entkommenen Verbrecher auf seine schlagkräftige Cowboy-Art. Coogan setzt sich über alle Vorschriften hinweg und will den Mörder auf eigene Faust stellen. Sheriff McCrea weiß, dass er sich auf Walt Coogan verlassen kann, wo immer Mut und eine gehörige Portion Kaltblütigkeit verlangt werden.
Ansonsten hat der junge Deputy Sheriff seinen eigenen Kopf und manchmal auch eine recht eigenwillige Dienstauffassung. Eines Tages schickt McCrea ihn nach New York; dort soll Coogan den Killer Ringerman übernehmen und zurück nach Arizona bringen, wo man ihn vor Gericht stellen will. In New York erfährt Coogan, dass der verhaftete Verbrecher zurzeit nicht transportfähig ist, weil er mit einer Überdosis LSD ins Gefängniskrankenhaus gebracht werden musste. Das passt dem Mann aus Arizona gar nicht.
Immerhin aber findet er so Zeit, sich um die attraktive Bewährungshelferin Julie zu bemühen, die ihm im Gegensatz zu den Kollegen von der New Yorker Polizei sehr gefällt. Mit einem Bluff holt er Ringerman aus dem Gefängnishospital, auf dem Flughafen aber kann dieser mithilfe eines Komplizen entkommen. Coogan muss sich von Lieutenant McElroy einige unangenehme Dinge sagen lassen; das hindert ihn indessen nicht, sich an Ringermans Fersen zu heften, obwohl ihm der Fall offiziell abgenommen wird. Mit „Coogans großer Bluff“ aus dem Jahr 1967 begann die eigentliche Karriere des Schauspielers Clint Eastwood.
Don Siegel war es, der seine Qualitäten entdeckte und auf der Leinwand sichtbar zu machen wusste. Die Titelrolle brachte Eastwood, der so lange hinter dem Erfolg hergelaufen war, die bis dahin besten Kritiken ein. So urteilte „Time“: „Clint Eastwood bringt eine gehörige Portion echtes Gefühl in die erste Rolle ein, die ihm so auf den Leib geschneidert ist wie seine Lederstiefel.“ Unter der Regie seines alten Freundes und Mentors Don Siegel konnte Eastwood damit in den USA sein Leinwandimage endgültig etablieren.
Das Muster für zukünftige Erfolge (und Kontroversen) war mit „Coogan’s Bluff“ vorgezeichnet. Siegel, mit dem Eastwood bis zu dessen Tod 1991 eine enge Freundschaft verband, inszenierte vier weitere große Leinwandauftritte: „Ein Fressen für die Geier“ (1970), „Betrogen“ (1971), „Dirty Harry“ (1971) und „Flucht von Alcatraz“ (1979). Siegel war es auch, der dem ehrgeizigen und hochbegabten Eastwood die Möglichkeit zur ersten eigenen Regie bot.
Mit „Sadistico“ begann der Hollywoodstar 1971 seine Laufbahn als Regisseur, ein Gebiet, auf dem er bald zur Spitze gehörte. „Ein Hilfssheriff vom Lande, gewohnt, Verbrecher wie Tiere zu jagen, soll einen Gangster aus der Großstadt deportieren und trifft hier auf ein andersgeartetes, nach ausgeklügeltem Planspiel vorgehendes Polizeisystem, was zu Konflikten führt. Mit betontem Understatement und trockenem Humor inszenierter Kriminalfilm, in dem am Ende das Faustrecht siegt.“ (LIF) (Text: BR)
Clint Eastwood versuchte nach seinen Welterfolgen in Sergio Leones Italowestern wieder in den USA Fuß zu fassen und fand in Don Siegel nicht nur einen Regisseur sondern auch einen Mentor für seine späteren Regiearbeiten. „Coogans großer Bluff“ öffnete Eastwood ein neues Betätigungsfeld: Sein Image als wortkarger, kantiger Westernheld blieb unangerührt, aber die Geschichte versetzt diesen Helden in eine moderne US- Großstadt. Damit ist der Weg vorgezeichnet, der Eastwood zu den emblematischen Figuren der „Dirty Harry“ Reihe und den ersten eigenen Regiearbeiten führen sollte. (Text: 3sat)
Originalsprache: Englisch
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