Buddenbrooks – Thomas Mann und Lübeck
- D 2025 (53 Min.)
- Dokumentation
- Kunst & Kultur
- Porträt

Als der Roman „Buddenbrooks. Verfall einer Familie“ (1901) in Lübeck erscheint, löst er einen Skandal aus: Die Stadtbwohner sind empört, fühlen sich getroffen und karikiert – und das von einem Insider, dem Sohn eines Senators! Trotzdem wird der Roman ein Bestseller und bringt Thomas Mann (1875–1955) im Jahr 1929 den Nobelpreis für Literatur ein. Wie kam es dazu, dass aus dem literarischen Bürgerschreck von einst ein Ehrenbürger der Stadt wurde? Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte, die selbst fast wie ein Roman anmutet.
Zu Wort kommen Caren Heuer, die Leiterin des Buddenbrookhauses, der Literaturkritiker Volker Weidermann, der über Thomas Mann, das Meer und Travemünde geschrieben hat, und der Dramaturg John von Düffel. Letzterer legt den dramatischen Kern der Geschichte frei: die wunderbar komplizierten Beziehungen der drei Geschwister Thomas, Christian und Tony zueinander – allesamt Figuren, die der Autor den Lebensgeschichten seiner Verwandten entlehnt hat. Hinzu kommt Hanno, der jüngste Spross, mit dem die Kaufmannsdynastie erlischt.
Zudem unternimmt der Dokumentarfilm zahlreiche Streifzüge durch Lübeck: Von Gassen und Parks, über Kirchen bis hin zur Schule, in der Mann als Kind gelitten hat. Dabei wird auch den Fragen nachgegangen, wie viel von der alten Hansestadt im Roman steckt und wie Thomas Mann aus dem Material Literatur gemacht hat. Die Hamburger Graphic-Novel-Künstlerin Isabel Kreitz hat die Schlüsselfiguren aus Manns Werk in stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bildern gezeichnet, damit sie für das Publikum der Dokumentation greifbar werden. (Text: arte)
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Reviews & Kommentare
User 1878222 (geb. 1970) am
So sehr ich die Lektüre von Thomas Manns Romanen und den Besuch seines Sommerhauses in Nidda auf der kurischen Nehrung genossen hatte, um so ratloser hat mich diese Ausstrahlung zurückgelassen. Diese Damen, die da zu Wort kamen (eine hatte sogar den obligatorischen Hut auf), hatten allesamt dermassen einen an der Klatsche, Menschen, die man normalerweise im Kulturbetrieb tunlichst meidet, weil komplett humorlos und voller angelesenem und auswendig gelerntem Wissen. Diese Frau, die in Lübeck irgendwas Wichtiges in Bezug auf Thomas Mann verwaltet, war so ein Klischee dessen, was man einfach nur hassen möchte. Dünne Lippen, haspelig, hauptsache blond, über Dinge sprechend, die sie sich nur angelesen hat, aber niemals selbst erleben konnte. Schlimm, dass solche Gestalten heute die Deutungshoheit über einen "Mann" und seine wunderbare Frau Katia haben, die in ihrem Leben auch niemals auch nur einen Kubikzentimeter dieses Universums aus der eigenen Biografie ziehen können, weil schlichtweg nicht möglich - Streber eben. Ein trauriges Werk.
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