Blood Simple
- USA 1984 (96 Min.)
- Thriller

Tief im Herzen von Texas: Der gerissene Privatdetektiv Visser stößt den reichen Barbesitzer Julian Marty darauf, dass ihn seine Frau Abby mit einem Angestellten betrügt. In seiner blinden Rachsucht beauftragt Marty den Detektiv, die beiden umzubringen. Doch der täuscht den Mord an dem Liebespaar nur vor und kassiert die Prämie von Marty – um diesen kurzerhand umzubringen. Außerdem lenkt er den Verdacht auf die ahnungslose Abby. Als aber statt der Polizei zuerst Abbys Liebhaber den toten Barbesitzer entdeckt und die Leiche verschwinden lassen will, gerät eine aberwitzige Verkettung von Zufällen und Missverständnissen in Gang, bei der sogar ein vermeintlich Toter wiederaufersteht und aus Jägern Gejagte werden. Als 1984 „Blood Simple“, das Erstlingswerk der Coen-Brüder, ins Kino kam, waren Publikum und Kritiker sofort von der ungewöhnlichen Filmsprache fasziniert.
Das Drehbuch wurde von den Brüdern gemeinsam verfasst, Joel führte offiziell Regie, Ethan produzierte den Film. „Blood Simple“ gab den Ton für alle weiteren Coen-Produktionen vor („Barton Fink“, „The Big Lebowski“, „No Country for Old Men“, „A Serious Man“) und inspirierte zahlreiche Filmemacher. Hauptdarstellerin Frances McDormand, damals noch weitgehend unbekannt, zählt heute zu den profiliertesten Darstellerinnen Hollywoods und spielte später in zahlreichen weiteren Coen-Filmen. Die Coen-Brüder überarbeiteten 1999 ihr Debüt, montierten Szenen neu und versahen den Film mit einem modernen Sound. (Text: 3sat)
Hintergrund: Einige Filmkritiker lobten den innerhalb von acht Wochen gedrehten Streifen als den größten amerikanischen Independent Film ever: „Blood Simple“, das erste Werk der Coen-Brüder, erinnert an den Film noir und ist zugleich die erste Hauptrolle der Darstellerin Frances McDormand, der Ehefrau des älteren der Regisseure und Geschwister Joel Coen. Regisseur Sam Raimi gab den Brüdern den Rat, direkt an die Türen potentieller Investoren zu klopfen und sie mit einem Zwei-Minuten-„Trailer“ von ihrem geplanten Projekt zu überzeugen. In etwas mehr als einem Jahr hatten die Coens so 750.000 US-Dollar beisammen und konnten mit der Produktion starten. 2009 drehte der chinesische Filmemacher Yimou Zhang das Remake „A Woman, a Gun and a Noodle-Shop“. Kritik: „Das meisterliche Debüt legte den Grundstein zur Weltkarriere der Coens, die heute neben Scorsese, Lynch und Tarantino die führenden Unabhängigen der USA sind. Mit einem Minimum an Aufwand erzählen sie eine Geschichte, die in ihrer Mischung aus Thriller-Spannung und bizarr-absurdem, tiefschwarzem Humor an ihren Oscar-Erfolg ‚Fargo‘ erinnert. Wie dieser ist ‚Blood Simple‘ – ein Film der Gewalt, der Angst und der Verwirrung – auch ein Heimatfilm, der, in Texas angesiedelt, ein Stück Amerika mit seinen Mythen aufs Korn nimmt. Alles, was zunächst vertraut scheint, wird hier gebrochen. Zum Schluß weiß man nur, dass man sich auf kaum etwas noch verlassen kann.“ (artechock.de) „Jahre vor den ersten Neo Noirs John Dahls oder Quentin Tarantinos schufen die Coen-Brüder eine rabenschwarze, bitterböse Abrechnung mit dem Leben in kleinbürgerlichen Verhältnissen der USA, hier namentlich Texas. [ …] Im Kontext seiner begrenzten Sicht auf die Dinge handelt jeder folgerichtig. Im Kontext des Ganzen erweist sich jeder neue Schritt als verheerend. Die Kunst der Schöpfer ihrer Low-Budget-Perle besteht darin, solche Geschichte vollends glaubwürdig und transparent zu erzählen.“ (der-film-noir.de) „’Blood Simple. Eine mörderische Nacht’, der Debütfilm von Joel und Ethan Coen, ist eine originelle Mischung aus Thriller und Groteske. Die Verbindung von Gewalt und zynischem (Wort-)Witz wirkte stilbildend.“ (dieterwunderlich.de) „Es ist annähernd 25 Jahre her, dass Joel und Ethan Coen mit ihrem grandiosen Spielfilmdebüt ‚Blood Simple‘ eine überaus spannende Variante des klassischen Film Noirs ablieferten. Der ‚Director‘s Cut’ ihres Erstlingswerk erscheint nun endlich auch hierzulande auf DVD und hat nach zweieinhalb Dekaden nicht im Geringsten an Attraktivität verloren. Im Gegenteil: Digital überarbeitet und noch um einiges düsterer als all ihre folgenden Filme, überzeugt ‚Blood Simple‘ selbst heute noch auf die typisch Coen’sche Art mit seiner komplexen Geschichte und einer skurrilen Charakterzeichnung. Für Coen-Fans eh ein Muss, sollten hier auch all diejenigen zuschlagen, die mit dem Werk Brüder aus Minneapolis noch nicht so vertraut sind.“ (filmstarts.de) (Text: Tele 5)
Originalsprache: Englisch
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