Bis zum Ende der Welt

D 2014 (87 Min.)
  • Drama
Zano (Merab Ninidze) will für seinen Sohn Bero (Samy Abdel Fattah) eine bessere Zukunft. – Bild: ORF
Zano (Merab Ninidze) will für seinen Sohn Bero (Samy Abdel Fattah) eine bessere Zukunft.

Die ehemalige Musikerin Maria Nikolai lebt in einem multikulturellen Stadtteil Hamburgs. Seit Kurzem wohnt eine große Roma-Familie in ihrem Haus, der Maria mit großem Misstrauen begegnet: Die Leute sind ihr zu laut, zu wild und wirken auf sie zu rücksichtslos. Dann aber lernt Maria durch einen Zufall den 16-jährigen Roma Bero besser kennen. Sie erkennt sein großes Musiktalent und beschließt, ihm privaten Unterricht zu geben. Durch den sympathischen Jungen scheint sich ihre Haltung gegenüber den Roma allmählich zu verändern. Bis es zu einem dramatischen Zwischenfall kommt, der Maria in ernste Gefahr bringt und alles zunichtezumachen droht.

Mit Mut und Eindringlichkeit greift das Sozialdrama aktuelle gesellschaftliche Streitthemen auf. Das Erste zeigt den Film in Erinnerung an Christiane Hörbiger, die am 30. November 2022 im Alter von 84 Jahren gestorben ist. Einst war Maria Nikolai (Christiane Hörbiger) eine gefeierte Musikerin. Vor 20 Jahren kam sie mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann nach Hamburg. Doch ihr einst nachbarschaftlich geprägtes Viertel droht sich allmählich in einen sozialen Brennpunkt zu verwandeln: Die Straßen sind schmutzig, Jugendliche schlagen vor dem Supermarkt die Zeit tot und Alkohol ist vielen ein ständiger Begleiter.

Auch ziehen seit einiger Zeit zunehmend Ausländer in das Viertel. In ihrem Haus ist Maria inzwischen fast die einzige Deutsche. Vor allem die große Roma-Familie im oberen Stockwerk beobachtet sie mit Misstrauen und voller Vorurteile – dass sie selbst einst als bettelarme osteuropäische Migrantin nach Deutschland kam, ist für sie etwas anderes. Ihr Versuch, den ungeliebten Nachbarn die Polizei auf den Hals zu hetzen, schlägt fehl.

Die Kripobeamtin Susanne (Marie-Lou Sellem) kennt die Ressentiments gegen Roma nur zu gut – ihre eigene Roma-Herkunft hält sie aus Angst vor Diskriminierung geheim. Als eine rassistische Jugendclique einen brutalen Überfall auf Marias Nachbarn verübt, gewährt sie dem 16-jährigen Roma Bero (Samy Abdel Fattah) und seinen jüngeren Geschwistern Zuflucht in ihrer Wohnung. Der bescheiden wirkende Junge war ihr schon vorher positiv aufgefallen. Nun merkt sie durch Zufall, dass er ein außerordentliches Musiktalent besitzt.

Maria beschließt, Bero privaten Musikunterricht zu geben und ihn zum Vorspielen am Konservatorium anzumelden. Für sie selbst ist diese Mentorinnenrolle auch ein Weg, ihrem einsamen Leben wieder einen Inhalt zu geben. Zugleich lernt Maria durch den Kontakt mit dem sympathischen Teenager, ihre Vorurteile gegen die Roma langsam abzubauen. Beros älterer Bruder Rudko (Zino Gleich) beobachtet die neue Freundschaft seines kleinen Bruders mit Eifersucht. Er selbst hat keine Perspektive und wird von den anderen Jugendlichen als „Zigeuner“ ausgegrenzt.

In seiner Verbitterung lässt Rudko sich eines Tages zu einem Plan überreden, mit dem er nicht nur die ahnungslose Maria in Gefahr bringt, sondern auch seinen eigenen Bruder verrät. Mit einem hohen Maß an Realismus und viel Gespür für emotionale Zwischentöne behandelt der Film aktuelle Themen wie Rassismus, soziale Konflikte und Toleranz. Im Mittelpunkt steht eine Frau, die erkennen muss, dass ihre negativen Vorurteile vor allem aus Unwissen entstehen. Zugleich blendet der Film existierende Probleme und Konfliktsituationen nicht aus.

Die „Rom und Cinti Union Hamburg“ stand dem Filmteam beratend zur Seite. In der Hauptrolle liefert Christiane Hörbiger einmal mehr eine vielschichtige Charakterdarstellung. Das Drehbuch stammt von Thorsten Näter, der für Hörbiger bereits die hoch gelobten Filme „Wie ein Licht in der Nacht“ und „Stiller Abschied“ geschrieben hat. Das Erste zeigt den Film in Erinnerung an Christiane Hörbiger, die am 30. November 2022 im Alter von 84 Jahren gestorben ist. Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung drei Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar. (Text: ARD)

Deutsche TV-Premiere17.11.2014Das Erste

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