Arschkalt
- D 2011 (90 Min.)
- Komödie
Der griesgrämige Ex-Unternehmer Berg will nur seine Ruhe. Seitdem er das Familienunternehmen in den Konkurs geführt hat, fährt er einsam durch die Provinz als Verkäufer von Tiefkühlkost. Mit beißendem Zynismus hält er sich Kunden wie Kollegen gleichermaßen vom Leib. Da wird Berg ein Kollege ins Auto gesetzt. Der naive und optimistische Ex-Friseur Moerer redet gern und viel. „Dieser Transporter ist zu klein für zwei“, stöhnt Berg. Moerer hat zwar schon so einige Pleiten hinter sich, lässt sich davon aber nicht verunsichern. Er liebt das Leben, die Menschen und die täglichen Weisheiten, die auf seinen Teebeuteln stehen.
Berg kann seinen lästigen Beifahrer erst dann wieder loswerden, wenn er ihn zu einem guten Verkäufer gemacht hat, so die Forderung der neuen holländischen Chefin Lieke van der Stock. Von Eigenbrötler Berg ist plötzlich Teamgeist gefragt. Auch seinen Profit muss er im Auge behalten, damit er seinem Vater, der von seinem Scheitern mit der Firma nichts weiß, weiterhin den Platz in einem luxuriösen Altenheim finanzieren kann. Gefühlte 876 Tiefkühlpizzen, 4322 Fischstäbchen und 12 887 Garnelen später beginnt der arschkalte Misanthrop Berg endlich aufzutauen – doch dann fangen die Probleme erst so richtig an.
Auch wenn Moerer die Umsätze in ungeahnte Höhen schraubt, seinem Partner die Augen für die Avancen der attraktiven Chefin öffnet und ihm hilft, seinem Vater einen großen Wunsch zu erfüllen, stürzt er Berg in ein heilloses Chaos der Gefühle. Zwei Männer und ein Tiefkühltransporter – in seinem zweiten Spielfilm „Arschkalt“ führt André Erkau einfühlsam in das Innere seiner Helden. Ihm gelingt eine lakonische Tragikomödie über das Scheitern als Chance und die verschiedenen Aggregatzustände menschlicher Beziehungen. (Text: ZDF)
- gezeigt bei Das kleine Fernsehspiel
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