Anfassen erlaubt

D 2005 (90 Min.)
  • Dokumentation

Die Tanzschule Müller in Rastatt, nahe der deutsch-französischen Grenze, ist ein Spiegel der kleinstädtischen Gesellschaft. Ralf, der Tanzlehrer, bringt den Jugendlichen zwischen roten Lederpolstern und Discokugeln die ersten Tanzschritte bei – aber nicht nur das. Der Tanzkurs ist eines der letzten funktionierenden Initiationsrituale unserer Gesellschaft, der Eintritt in die Erwachsenenwelt, heute fast genau so wie vor fünfzig Jahren. Auch die 15-jährige Theresa und die beiden 14-Jährigen Vanessa und Romina haben sich entschlossen, „ins Müllers“ zu gehen. Jetzt sitzen sie nervös in ihrer ersten Tanzstunde und hoffen, dass sie von einem Jungen aufgefordert werden: drei normale Teenager, die langsam einen eigenständigen, kritischen Blick auf ihre Umwelt, ihre Familien und auf sich selbst entwickeln, und – die Pubertät hat sie voll erwischt.

Ihre Väter arbeiten in der Autoindustrie, die den Puls der Kleinstadt bestimmt. Liebevoll, aber auch ratlos, versuchen sie, ihren Töchtern beim Erwachsenwerden zu helfen. Theresa plagt sich mit ihrer Figur. Sie findet sich zu dick und versucht seit zwei Jahren, Diät zu machen.

Romina hat im Italienurlaub in Rimini einen Jungen kennen gelernt, einen hübschen 19-jährigen Italiener mit einer Zahnspange. Ungeduldig wartet sie, dass er ihre Briefe beantwortet. Vanessa geht dreimal die Woche zum Turnen und sagt, ohne Sport könne sie nicht leben, und erwachsen werden wolle sie nicht. Aber langsam verschieben sich auch bei ihr die Prioritäten. Der Film bewegt sich auf das magische Datum des Abschlussballs zu, und es dreht sich alles um das Ballkleid und den richtigen Tanzpartner. Während der Zeit des Tanzkurses haben sich erste Risse in der heilen Welt der jungen Mädchen aufgetan, und sie sind ein Stück weit zu Frauen geworden.

Die Kindheit ist definitiv vorbei. Der Film „Anfassen erlaubt“ verlegt sich vor allem auf das Beobachten der Geschehnisse und übersetzt sie in einem unaufdringlichen, aber doch eigenwilligen visuellen Stil. Die Kamera ist dabei, wenn Liebschaften entstehen und Freundschaften zerbrechen. Der Film kommentiert das Gezeigte nicht, sondern lässt dem Zuschauer den unverstellten Blick auf die Vorgänge. Beim Betrachter rutschen unwillkürlich verdrängte Bilder der eigenen Pubertät ins Bewusstsein. (Text: hr-fernsehen)

Sendetermine

Mo 18.08.2014
18:45–20:15
18:45–
Mo 18.08.2014
02:00–03:30
02:00–
So 17.08.2014
20:15–21:45
20:15–
Di 14.06.2011
03:20–04:55
03:20–
Mi 16.03.2011
04:15–05:45
04:15–
So 05.03.2006
23:45–01:15
23:45–
Do 21.04.2005
23:15–00:45
23:15–

Cast & Crew

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