1001 Nacht: Volume 1: Der Ruhelose

P / F / D / CH 2015 (As Mil e Uma Noites: Volume 1, O Inquieto, 120 Min.)
  • Drama
Crista Alfaiate als Shahrazad. – Bild: WDR/​Real Fiction
Crista Alfaiate als Shahrazad.

Portugal in den Jahren 2013 und 2014. Ein Land in der Krise. Frei nach dem morgenländischen Klassiker der Weltliteratur „Märchen aus tausendundeiner Nacht“ entwirft Regisseur Miguel Gomes in einer Rahmenerzählung mit Schachtelgeschichten ein ebenso realistisches wie fantasievoll-poetisches Porträt seines abendländischen Heimatlandes. Es sind Geschichten von Armen und Reichen, von Mächtigen und Namenlosen, von Jungen und Alten; manche tragisch, manche komisch, mal skurril, mal bizarr, in der Regel voller Absurdität.

Alle erzählen sie vom dramatischen wirtschaftlichen Niedergang eines Landes, das einstmals eine strahlende Weltmacht war. Es sind Geschichten, die dem Leben abgeschaut sind und gleichsam als Ausgangspunkt für eine Fiktionalisierung voller Poesie und überbordender Fantasie dienen. Im ersten Teil des filmischen Triptychons erleben wir einen Regisseur, der einen Film über die traurige Realität seines Landes – angesichts der katastrophalen Folgen der Portugal von der EU verordneten Austeritätspolitik – drehen soll. Doch als es ihm nicht gelingt, einen metaphorischen Bezug zwischen der Schließung einer Werft in Viana do Castelo und einer lokalen Wespenplage herzustellen, ergreift er die Flucht.

Zurück bleiben ein ratloses Filmteam und die schöne Scheherazade, die nun die Aufgabe des Regisseurs übernehmen muss und den Sultan keinesfalls mit traurigen Geschichten langweilen darf. Und sie beginnt zu erzählen: von der Insel der Jungfern aus Bagdad, von EU-Beamten mit Erektionsstörungen, die Geschichte vom Hahn und dem Feuer und vom Bad der Prächtigen. (Text: arte)

Miguel Gomes’ Triptychon soll den Geist, den Charakter Portugals verkörpern: schön, ruhig, fast mystisch, aber auch korrupt und vor allem seit 2008 pleite. Gomes beschreibt mittels der Erzählerin Scheherazade den Zeitgeist eines Landes in Umbruch und schafft dadurch eine postmoderne Version von „Tausendundeiner Nacht“. Mit der scheinbaren Zusammenhanglosigkeit der kolportierten Ereignisse gelingt ihm ein ehrliches Porträt des Landes, das nicht auf Kontinuität und Kohärenz beruht, sondern auf Allegorie und Abstraktionskraft. „1001 Nacht“ von Miguel Gomes wurde auf dem Filmfestival in Cannes 2015 in der Selektion „Quinzaine des Réalisateurs“ gezeigt. (Text: WDR)

Deutsche TV-Premiere11.07.2018arte

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Sendetermine

Do 20.07.2023
23:45–01:45
23:45–
Fr 09.07.2021
00:10–02:10
00:10–
Mi 11.07.2018
20:15–22:10
20:15–

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