Johanna Krins ist fast blind. Vanessa Dengler sitzt im Rollstuhl, sie hat Panikattacken und Krampfanfälle. Beide werden sie im Alltag von speziell ausgebildete Assistenzhunde unterstützt. Die Assistenzhündin Dori wird als Begleitung für Menschen mit Psychischen Beeinträchtigungen ausgebildet. Schon als Welpe wurde sie dafür ausgesucht. Blindenführerhund Aris hingegen begleitet die Musikerin Johannes Krins durch den Alltag – bis zur Konzertbühne. Johanna Krins kam mit einer fortschreitenden Netzhauterkrankung zur Welt. Als Kind erlebte sie noch, was sehen bedeutet. Sie konnte Fahrrad fahren und lernte reiten. Doch ihre Sehkraft schwand langsam und unaufhaltsam. Heute ist ihr Sichtfeld stark eingeschränkt. Johanna Krins beschreibt es so: „Es ist ungefähr wie ein Tunnelblick, nur dass ich nicht komplett im Zentrum scharf sehen kann, sondern ein bisschen unter der Mitte und außen im Augenwinkel.“ Vor gut
einem Jahr trat Aris in ihr Leben: ein schwarzer Labrador, ruhig und selbstbewusst. Heute ist er ihr wichtigster Begleiter. Vier Jahre ist es her, dass sich das Leben von Vanessa Dengler aus dem Ostallgäu schlagartig veränderte. Bei einem Arbeitsunfall während ihrer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau erlitt sie eine schwere Hirnprellung. Seither ist sie auf den Rollstuhl angewiesen. Es folgten Panikattacken, eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Krampfanfälle und ein Tourette-Syndrom. „Die erste Zeit nach dem Unfall war ich komplett isoliert. Ich habe mich nicht mehr aus dem Haus getraut“, erzählt Vanessa. Die Wende brachte Assistenzhündin Dori. Die zweijährige Labradorhündin begleitet sie durch den Alltag, erkennt Krisensituationen frühzeitig und greift aktiv ein. Hund Dori nimmt Vanessa nicht nur die Angst, sie gibt ihr auch Struktur, Halt und vor allem ihre Selbstständigkeit zurück. (Text: 3sat)