Staffel 2, Folge 1

  • 5. Doris Gercke und Bella Block

    Staffel 2, Folge 1 (29 Min.)
    Eine der stärksten Frauen der deutschen Kriminalliteratur ist Bella Block, erfunden von Doris Gercke. 1937 geboren in Greifswald, begann sie erst spät mit dem Schreiben und hat bisher neun Kriminalromane um die Figur Bella Block veröffentlicht. Mit 20 schon verheiratet und mit zweiundzwanzig zweifache Mutter, bleibt sie lange im Hausfrauenleben gefangen. Mit 43 Jahren verlässt sie die Familie, holt ihr Abitur nach und beginnt ein Jura-Studium, das sie 1989 mit dem zweiten Staatsexamen beendet. 1988 erscheint ihr erstes Buch: „Weinschröter, du musst hängen“, das sie zum unumstrittenen Shootingstar der Krimiszene machte.
    Bella Block ist eine starke, selbstbewusste Frau, die sich nicht daran orientiert, was Männer denken, sagen oder tun. Sie ist Polizistin, doch ihr Job wird immer mehr zur Belastung, weil Bella das Gebaren ihrer männlichen Arbeitskollegen nicht mehr ertragen kann. Zwanzig Dienstjahre hat sie hinter sich gebracht, bevor sie den Polizeidienst quittiert. Bella entscheidet sich für eine neue Existenz als Privatdetektivin. Bella handelt nach ihren eigenen moralischen Grundsätzen, die jedoch nicht immer mit der Gesetzgebung übereinstimmen.
    Sie lehnt die konventionelle weibliche Opferrolle ab. Ohne Gewalt zu verherrlichen oder Freude an ihren Auseinandersetzungen mit Männern zu entwickeln, schafft sie sich
    durch ihre Gegenwehr ein freies Leben, auf das Männer in keiner Weise Einfluss nehmen können. Wenn nötig, zeigt Bella Männern auch mit Gewalt, wo ihre Grenzen sind. Allerdings ist sie keine „hard-boiled“-Detektivin, die Gewalt als Allheilmittel einsetzt. Auch sonst hat sie ein klares Berufsethos, sie schiebt keinem etwas unter, verfälscht nichts.
    Sie ermittelt sehr gründlich und professionell. In ihrer Freizeit beschäftigt Bella sich hauptsächlich mit Literatur. Sie ist sehr belesen und liebt die Lyrik; eine Passion, die sie mit ihrer Erfinderin gemein hat. Die Themen in den Romanen von Doris Gercke haben stets einen realen Hintergrund. Sie recherchiert sorgfältig die Orte der Handlung und beschreibt sie sehr realitätsnah. Auch ihren politischen Anspruch, etwas bewirken und verbessern zu wollen, integriert sie in ihre Romane.
    So findet sich stets Zeitgeschichte neben expliziter Kritik an den menschlichen Verhaltensweisen. Wie ihre Heldin weiß sie allerdings, dass die Hoffnung auf eine positive Veränderung der Gesellschaft nicht allzu groß ist. Doris Gercke wird treffend als Meisterin der atmosphärisch dichten Milieustudie bezeichnet, denn sie liefert neben spannender Unterhaltung auch eine genaue Analyse von den Befindlichkeiten der Menschen am Ende des 20. Jahrhunderts. (Dokumentation von Andrea Klüting) (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 05.02.2000 arte

Sendetermine

Sa. 02.02.2002
20:15–20:45
20:15–
Di. 31.07.2001
07:45–08:15
07:45–
Mo. 30.07.2001
09:30–10:00
09:30–
Sa. 05.02.2000
20:15–20:45
20:15–
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