Heli-Logging gilt als der halsbrecherischste aller Waldberufe: Mit höchster Konzentration werden hier tonnenschwere Baumstämme millimetergenau durch die Lüfte navigiert. Der Mann, der vom Boden aus den Helikopter steuert, ist Bernd Schulze. Er hat den in Deutschland noch sehr jungen Beruf in Chile und Kanada gelernt und zeigt, auf was es bei diesem Präzisionsjob ankommt. Die Holzernte mit dem Helikopter, kurz Heli-Logging genannt, zählt zu den gefährlichsten Waldeinsätzen, die es gibt. Doch in schwer zugänglichen Hochgebirgsgegenden ist die Kombination aus Waldarbeit und Flugeinsatz die einzige Chance Baumstämme abzutransportieren. Bei den riskanten und spektakulären Missionen dreht es sich meistens um schädlingsbefallene Bäume, die entsorgt werden müssen, weil sie angrenzende Waldbestände gefährden. Flugleiter Bernd Schulze ist Profi in der Navigation tonnenschwerer Hölzer durch die Luft. Er plant und
koordiniert Flugeinsätze im gesamten Alpenraum. Seine Aufträge bekommt er von den Bayrischen Staatsforstbetrieben. Grund dafür ist meistens der Borkenkäfer, der vor allem Fichtenbestände gefährdet. Denn werden die Borkenkäferbefallenen Bäume nicht innerhalb von sechs Wochen beseitigt, droht Gefahr, dass ganze Baumbestände absterben können. Während des Flugeinsatzes koordiniert Bernd Schulze die Rigging-Crew – Lasten-Hubschrauber, Piloten, Mechaniker und Waldarbeiter – via Funkgerät. Bis zu 2,7 Tonnen schwer und etwa fünfzig Meter lang sind die Stämme, die der Hubschrauber pro Flug hebt. Und nur dreißig bis vierzig Sekunden haben Bernd Schulze und seinen Kollegen Zeit, um sich vor dem eingehängten Stamm in Sicherheit zu bringen. Das ist der riskanteste Moment der Aktion, denn nicht selten fällt ein Stamm aus halber Höhe herunter und kann jeden, der nicht weit genug weg ist, erschlagen. (Text: Bayerisches Fernsehen)
Deutsche TV-PremiereDo. 15.09.2011Bayerisches Fernsehen