Kommentare 1–1 von 1

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    Die Dokumentation über die "Liberty Lily" ist ein fantastisch guter Zeitspiegel: der Produzent der Serie John Derek, stellte diesen Propagandafilm als Presseoffizier der damaligen USAAF her.

    Er durfte sich eine Besatzung eines B-17 Bombers zusammen stellen. Sehr bemerkenswert sind dabei die Gründe für die Auswahl einzelnen Crew-Mitglieder: er suchte dabei sehr bemerkenswerte, gemischte und typisch US-amerikanische Lebensläufe aus. So der auch der sogenannte "Indianer" (als "Ball-Gunner"), der "Italiener", der "Deutsche" (Bombenschütze) etc. und deren Sorgen und Ängste während der einzelnen Einsätze. Auch prominente Hollywoodstars, wie Clark Gabel durften mitfliegen, obwohl er eigentlich dazu schon zu alt war.

    Besonders die Entwicklung des Piloten wurde von John Derek sehr gut dokumentiert: auch wie er immer mehr Befehle und Regeln missachtete und Einsätze auf eigene Faust massiv und sehr aggressiv veränderte. Oder wie der "Deutsche" (Bomberschütze) plötzlich massive Probleme beim ersten echten Einsatz über Deutschland mit der Tatsache bekam, dass er nun echte, tödliche Bomben auf seine eigentliche Heimat gezielt werfen sollte.

    Ein Besatzungsmitglied wurde von John Derek nur wegen dessen interessanter Ehefrau in die Crew aufgenommen: sie wurde später als Marylin Monroe weltberühmt. Ebenso wurde John Dereks spätere Ehefrau Bo Derek: auch sie wurde im Film "Ten" in den Achtziger Jahren weltbekannt.

    Die "Liberty Lily" mitsamt ihrer Besatzung, war, so die klare Aussage von John Derek, als "Backup" für die sehr bekannt gewordene B-17 "Memphis Bell" ausgesucht: da die reale Gefahr bestand, dass die Memphis Bell bei einem ihrer echten Einsätze über Deutschland entweder von der Flak oder von Abfangjägern abgeschossen würde, wurde die Liberty Lily und ihre Besatzung ausgewählt, um in diesem Fall deren Rolle in der sehr wichtigen Propagandaschlacht zu übernehmen.

    Da die Memphis Bell am Ende nicht abgeschossen wurde, wurden letzendlich die Filmaufnahmen der Crew und Maschine damals nicht veröffentlicht. Erst durch diese 5-teilige Dokumentation wurde dann die "wahre Geschichte der Liberty Lily" (so wie es auch der Titel verspricht) erst sehr viele Jahre später veröffentlicht.

    Ein spannendes und perfekt gemachtes Stück Zeitgeschichte!

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