Das erste Jahr auf dem Wiesbachhof geht zu Ende. Genau zwölf Monaten ist es her, dass der Journalist Stefan Hanf, die Malerin Elke Heydecke und ihre Kinder Paul (15) und Emma (13) auf einen kleinen Bauernhof ins rheinhessische Nieder-Wiesen gezogen waren, um sich hier ihren Traum vom Landleben und von der Selbstversorgung mit Lebensmitteln zu verwirklichen. Wie hat sich das Projekt entwickelt? Nach einem Jahr ist Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen. Was hat funktioniert? Woran sind die Land-Greenhorns gescheitert? Vieles was die „vier vom Wiesbachhof“ sich vorgenommen haben, hat geklappt: Die Familie hat das alte Gehöft renoviert, lebt inzwischen mit Hühnern und Schweinen auf dem Bauernhof. Auch die ersten Hausschlachtungen haben sie erfolgreich hinter sich gebracht. Und schließlich wirft der einst verwilderte Garten jetzt im Sommer jede Menge Obst und Gemüse ab, das gegessen, eingefroren und eingekocht wird. Grund genug also, mit neuen Nachbarn und alten
Freunden ein zünftiges Sommerfest auf dem Wiesbachhof zu feiern. Und dennoch: Die Bilanz des ersten Jahres Wiesbachhof ist längst nicht ungetrübt. Von der echten Selbstversorgung sind Elke, Stefan, Paul und Emma noch ein gutes Stück entfernt. Aktuell macht den Neubauern die Kraut- und Knollenfäule zu schaffen, Tomaten- und Kartoffelpflanzen welken ohne den Einsatz chemischer Spritzmittel schneller dahin, als die Früchte reif werden. Die geplante Einkellerung von Kartoffeln für den Winter droht damit zu scheitern. Und weil auch der ursprünglich geplante Hofladen bislang nicht eröffnet ist, kann der Wiesbachhof seine neuen Bewohner noch längst nicht ernähren. Aufgeben aber wollen die vier nicht. Im Gegenteil: Neue Tiere kommen auf den Hof. Zwei Rindviecher sollen sich zu den Schweinen und Hühnern gesellen und Milch und Käse liefern. Und sogar über die Zupachtung von neuen Ackerflächen denken die vier vom Wiesbachhof inzwischen nach. (Text: rbb)