Folge 4

  • 4. Der lange Weg in die Zukunft

    Folge 4 (30 Min.)
    Die Herrscher im fernen Moskau betrachten das weite Land nach wie vor als Kolonie, die es auszubeuten gilt. Dafür, und um die Grenzen zu sichern, wurde in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts die Baikal-Amur-Magistrale gebaut. Die bevölkerungspolitischen Ziele werden mit dieser Trasse nicht erreicht. Wieder ist es das Fehlen von sozialen Einrichtungen, von Wohnungen, Schulen, Krankenhäusern und Kindergärten.
    Dem kurzen Aufschwung durch die Verlagerung der Industrie während des 2. Weltkriegs folgen die schwierigen Aufbaujahre nach Kriegsende, die Entwicklung Sibiriens verliert massiv an Schwung. Erst der Bau des Wasserkraftwerks Bratsk bringt wieder Menschen nach Sibirien. Bereits 1932 geplant, steht Bratsk als Symbol für den kommunistischen Aufbau und Lenins These „Sowjetmacht + Elektrifizierung = Kommunismus“. Die Energie der gigantischen sibirischen Ströme wird in den 50er und 60er Jahren mit zahlreichen Staudämmen gebändigt und für den Aufbau neuer Industrien genutzt.
    Trotz einer Kampagne zur Neulandgewinnung unter Chruschtschow hat die sibirische Landwirtschaft Schwierigkeiten, die Bevölkerung zu versorgen. Die ökologischen
    Folgen der Kampagne sind verheerend und beenden schließlich Chruschtschows politische Karriere. Doch auch seine Nachfolger betrachten Sibirien einzig vom Standpunkt einer billigen Kolonie. Jakutiens Diamanten, die reichen Erdöl- und Erdgasvorkommen werden rücksichtslos ausgebeutet, das Geld bleibt in Moskau.
    Nach wiederholten Zwischenfällen an der Grenze mit China entschließt sich Moskau zum Bau der Baikal-Amur-Magistrale, der BAM. Sie wird das letzte große Investitionsprogramm des bankrotten Systems. Sibirien steht heute am Scheideweg. Wohin es sich entwickeln wird, ist ungewiss und sicher auch nicht von der Entwicklung Russlands zu trennen. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass die Menschen aus der langen und reichen Geschichte Sibiriens gelernt haben und ihren eigenen Weg finden werden.
    Noch 1981 wird die Ausbeutung der sibirischen Ressourcen als Motor für die sowjetische Wirtschaft angesehen. Das mittlerweile hunderttausende qkm durch die Atomindustrie, durch chemische Fabriken und andere Industrien verseucht sind, übersieht man in Moskau großzügig. Eine Erbschaft, die viele Gebiete auf Generationen unbewohnbar macht. (Text: SWR)

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 07.10.2017
08:00–08:30
08:00–
Sa 05.09.2015
08:15–08:45
08:15–
Fr 29.05.2015
10:55–11:25
10:55–
Sa 18.01.2014
08:00–08:30
08:00–
Fr 13.12.2013
07:30–08:00
07:30–
Mi 11.07.2012
07:30–08:00
07:30–
Sa 29.05.2010
08:45–09:15
08:45–
Mi 26.05.2010
07:30–08:00
07:30–

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