Folge 7

  • 7. Der BH – Halt für alle

    Folge 7 (26 Min.)
    Wie ein Mensch wirkt, hängt wesentlich von seiner Kleidung ab. In der Kleidung zeigen sich kulturelle und religiöse Unterschiede. Kleidung kennzeichnet die soziale Herkunft und die Differenz zwischen den Geschlechtern. Das gilt vor allem für Unterwäsche: Sie formt den weiblichen Körper, der BH die weibliche Brust. Aus welchen Gründen auch immer Frauen einen BH tragen, er ist das weiblichste Kleidungsstück unserer Zeit.
    Erfunden wird der BH erst Ende des 19. Jahrhunderts. Die Französin Hermine Cadolle entwickelt 1889 ein Brustmieder. Zwei aneinandergeknotete Taschentücher sind das Prinzip ihrer ersten BHs. Der Amerikaner Clarke entwirft eine Art Sport-BH. Das erste deutsch-kaiserliche Patent für einen Büstenhalter geht an Hugo Schindler. 1939 vermessen erstmals die Amerikaner den weiblichen Körper – um Uniformen zu schneidern. Die Passform eines BHs ist nach wie vor ein Problem. Immer wieder wird Maß genommen – jüngstes Ergebnis: die Durchschnittsbrust ist größer geworden, durch Hormone, vor allem in der Pille.
    92 % der europäischen Frauen tragen heute einen BH. Für viele ist er einfach praktisch, für andere Ausdruck ihrer weiblichen Identität. Je nach Schönheitsideal mussten Frauen ihre Kurven immer schon betonen oder verstecken. Was heute als selbstbewusste weibliche Inszenierung der Pop-Welt erscheint, hat lange
    Tradition.
    Der Film „Die Dinge des Lebens: Der BH“ führt durch die Jahrtausende alte Kunst des Modellierens des weiblichen Körpers. Vom Goldreif als Dessous im alten Ägypten, über antike Brustbänder, den hochgebundenen Miedern des spanischen Hofes bis zum Ideal der Stundenglasfigur des 18. Jahrhunderts, das Frauen trotz Atemnot über 200 Jahre in starre Korsetts zwang. Erst als der Tango nach Europa kommt, wird die Mode nachgiebiger: mit dem Hüfthalter kann man tanzen und Fahrrad fahren. Auch die Industrialisierung erfordert mehr Bewegungsfreiheit: Frauen arbeiten jetzt in Fabriken. Die Geburtsstunde des BHs.
    Ein BH kann aber mehr als verpacken: Er bringt die weibliche Brust in die gewünschte Form, macht sie zum Anziehungspunkt, zum Blickfang, den Frauen immer schon zu nutzen wissen.
    Frederico Fellini macht seine Obsession für Riesenbrüste zum anerkannten Bestandteil der Filmkultur, und Woody Allen nimmt in seinem Film „Alles was sie immer schon über Sex wissen wollten“ die Besessenheit der Amerikaner von der riesigen Mutterbrust auf Korn.
    Ungewöhnliche Blicke auf den BH werfen im Film u.a. die französische Schriftstellerin Benoite Groult, Alice Cadolle, die Enkelin der BH Erfinderin Hermine Cadolle und selbst Korsettmacherin, außerdem die Pornodarstellerin Dolly Buster und die Choreographin des „Crazy Horse“ Sofia Balma. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 07.02.2002 arte

Sendetermine

Do. 21.07.2005
09:00–09:30
09:00–
Sa. 24.08.2002
16:45–17:15
16:45–
Sa. 10.08.2002
16:45–17:10
16:45–
So. 24.02.2002
14:00–14:30
14:00–
Mo. 18.02.2002
14:00–14:30
14:00–
Di. 12.02.2002
14:00–14:30
14:00–
Do. 07.02.2002
14:00–14:30
14:00–
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